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Privatpraxis Rahmsdorf in Charlottenburg-Nord

Privatpraxis Rahmsdorf in Charlottenburg-Nord | Foto: Redaktion

In dieser Folge von “Charlottenburg in Bewegung” spricht Oliver Springer mit René Rahmsdorf, der die Privatpraxis Rahmsdorf in Charlottenburg-Nord leitet.

Es ist eine Praxis für Physiotherapie und Osteopathie. René Rahmsdorf berichtet von seinen Erfahrungen und schildert seinen beruflichen Werdegang von der Entscheidung, zunächst Masseur und medizinischer Bademeister zu werden, über die Arbeit in verschiedenen Praxen, die Ausbildung zum Physiotherapeuten, die Weiterbildung zum Osteopathen bis hin zur Übernahme der Praxis, die er heute unter eigenem Namen führt.

René Rahmsdorf, der die Privatpraxis Rahmsdorf in Charlottenburg-Nord leitet | Foto: Redaktion

René Rahmsdorf gibt Einblicke in seine Arbeit, wie sich das Berufsbild verändert hat und vermittelt einen Eindruck davon, wie wichtig Einfühlungsvermögen und ein gewisser detektivischer Spürsinn des Therapeuten sind, um die Ursachen von Problemen zu erkennen und eine individuelle Behandlung zu ermöglichen.

René Rahmsdorf erläutert, warum die Praxis bewusst als Privatpraxis geführt wird und wie sich dies auf die Qualität der Behandlung auswirkt. Zudem betont er die Bedeutung von Bewegung für die Gesundheit.

Behandlungszimmer, der Privatpraxis Rahmsdorf | Foto: Redaktion

Die Privatpraxis Rahmsdorf befindet sich in Charlottenburg-Nord im Heilmannring 14 und ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen (U7: U-Bahnhof Jakob-Kaiser-Platz und U-Bahnhof Halemweg, Bus 123).

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Transkript zur Episode

Oliver Springer: Charlottenburg in Bewegung, ich bin Oliver Springer, zu Gast ist heute René Rahmsdorf von der Privatpraxis Rahmsdorf in Charlottenburg-Nord. Hallo.

René Rahmsdorf: Hallo.

Oliver Springer: Kurz als Überblick, so zum Einstieg. Was wird in der Privatpraxis Rahmsdorf angeboten?

René Rahmsdorf: Also, ich bin Leiter einer Privatpraxis für Physiotherapie und Osteopathie. Bin seit über 20 Jahren – und war eigentlich seit 2001 hier Heilmannring 14 und habe diese Praxis übernommen von einer Vorgängerin, bei der ich damals auch schon gearbeitet habe beziehungsweise, bei der ich auch schon gelernt habe oder nach der Ausbildung, mein Wissen ein bisschen erweitern durfte in ihrer, mit ihrem Vater bestehenden Familienpraxis, ja.

Damals noch auf dem Gelände der Schlosspark-Klinik, waren wir viele Jahre, da bin ich mal durch Zufall hingekommen nach meiner Ausbildung. Wollte eigentlich Urlaub machen, hab mich aber arbeitslos gemeldet, wie das damals so üblich war. Und das Arbeitsamt hat mich mal kurz für eine Urlaubsvertretung vermittelt. Das hab ich mir auch angeguckt. Und da war Vater und Tochter, die diese Privatpraxis Töpel geleitet haben. Und die haben mir doch zusammen ’ne Perspektive zeigen können in diesem Beruf. Was mich dann dazu gebracht hat, a) den Ferienjob zu machen, die vier Wochen. Dann kam aber der Angestellte zurück. Vater Töpel wurde krank und dann hieß es, jetzt bist du eingearbeitet, jetzt kannst du nicht wieder gehen, jetzt musste bleiben und das habe ich dann auch gemacht, weil ich da auch Perspektive gesehen hab. Und hab dann vier Jahre in der Praxis noch als Masseur/medizinischer Bademeister anfänglich gearbeitet, um dann später noch mal umzuschulen zum Physiotherapeuten. Jahre später dann die Praxis übernommen.

Oliver Springer: Ja, genau, also, wie wird man eigentlich Physiotherapeut?

René Rahmsdorf: Ja, das war so eine Geschichte. Nach dem Abi war ich immer noch genauso einfallslos, was ich dann werden konnte. Und das einzige, was mich damals interessierte, war, so ein bisschen Massage zu machen, auch durch den Sport, hab Kampfkunst gemacht, Aikido. Da gab’s viel so Druckpunktmassage, manchmal in der Gymnastik und so. Das fand ich interessant, und um das mal auf Füße zu stellen, die anerkannt sind, wo man so was ausüben kann, dachte ich, Masseur/medizinischer Bademeister wäre gut, hab das auch gemacht.

Hätte ich genauer überlegt, hätte ich vielleicht gleich Physiotherapeut gelernt, aber so ging es über Umwege, erst Masseur und dann auch vier Jahre gearbeitet, wie gesagt, unter anderem in der Praxis Töpel, um dann aber noch mal Schule zu machen und Physiotherapie, mehr oder mehr die Ausbildung zu machen, zu studieren. Und dann weiterführend, das sind ja immer so die Anfänge: Ausbildung, Physiotherapeut, Masseur. Und dann kommen da viele Fortbildungen, je nachdem, in welche Richtung man sich so ein bisschen spezialisieren will. Und ich hab mich dann Anfang der 90er Jahre in der Physiotherapie für Osteopathie entschieden und hab dann nochmal viele Stunden, über 1000 Stunden studiert und Fortbildung gemacht in Richtung Osteopathie. Und deswegen leite ich auch hier eine Praxis für Physiotherapie und Osteopathie.

Oliver Springer: Da sollten wir vielleicht gleich noch mal einhaken: Also unter Physiotherapie kann sich jeder irgendwas zumindest vorstellen. Osteopathie ist nicht ganz so bekannt.

René Rahmsdorf: Ja, stimmt, wobei: In den letzten Jahren ist das ja arg in die Medien gerutscht. Ist eigentlich eine Methode, die auch schon über 100 Jahre alt ist und mehr so aus Amerika rüberschwappt. Dort ist es auch ein Studiengang: Gleichbedeutend mit “Medicine Doctor” kann man Doktor der Osteopathie werden. Das ist es bei uns nicht. Bei uns geht es auf medizinische Vorkenntnisse, macht man Fortbildung. Mittlerweile hat man sich geeinigt auf 1.300 Stunden, über Jahre verteilt, und darf sich dann diplomierter Osteopath nennen, darf es aber ein nicht ausführen – außer du hast einen Arzt, der es unterstützt und dich deckelt. Ansonsten musst du einen Heilpraktiker machen, momentan. Heilpraktiker, weil … Der darf selber diagnostizieren und dann Osteopathie ausüben.

Es gibt bestimmte Techniken, im Mund kann man arbeiten, um so Zahnstände zu richten … Oder gibt dieses Knacken beim Kauen oder so, da kann man versuchen bis in das Kiefergelenk zu mobilisieren/manipulieren. Und das ist eigentlich eine Domäne der Ärzte, die sagen, in Körperöffnungen haben Physios nichts zu suchen. Deshalb der Heilpraktiker, der es deckelt. Und dann darf der Osteopath auch in Körperöffnungen rumfummeln, ne, sozusagen.

Oliver Springer: Ähhmm, Physiotherapie ist anstrengend, ja auch für den, der sie durchführt. Kann man das so sagen?

René Rahmsdorf: Ja, kann man so sagen, vor allem, ja, man steht heute viel an einer Bank, Übungen anleiten ist dann vielleicht der Bewegungsausgleich, wenn man es manchmal mitmacht, was ich manchmal tue, ja. So habe ich auch gleich meine Gymnastik, aber ansonsten muss man natürlich mal ein bisschen gucken, dass der Patient die Übung richtig macht. Von daher ist ’ne Ausgleichsbewegung -“Leben ist Bewegung” – sagen die Osteopathen, sicherlich hilfreich. Also jeder sollte für genug Bewegung sorgen, ja.

Oliver Springer: Das auf jeden Fall, aber es gibt ja Berufe, da ist es jetzt nicht ganz so wichtig, wie fit man ist. Wenn man, sagen wir mal, am PC sitzt, kann man auch mit Rückenschmerzen arbeiten, ist wahrscheinlich in der Physiotherapie schwierig dann …

René Rahmsdorf: Ja, wobei … Wir haben früher viel mit Patienten, die einen Bandscheibenvorfall hatten, gearbeitet. 70 Prozent kamen sicherlich aus sitzenden Berufen, also auch da ist der Bewegungsaspekt, denke ich, ungemein wichtig, weiß man heute auch viel mehr als noch vor 30 Jahren an sich … Fängt heute auch viel früher an, Rückenpatienten wieder in die Bewegung zu bringen, ja, von daher für jeden wichtig. “Leben ist Bewegung.” Je mehr statische Arbeit jemand verrichtet, sitzen, stehen, desto eher sollte er für einen Bewegungsausgleich sorgen, bin ich der Meinung.

Oliver Springer: Wobei meine Frage ursprünglich drauf abzielte, als Therapeut, wie fit man da im Grunde sein muss, um die Arbeit zu machen.

René Rahmsdorf: Ach ja, ich denke, das ist wie mit allem. Auch der Bauarbeiter trainiert acht Stunden am Tag, wenn er den Sand schaufelt. Und so ist es bei uns auch Stehen an der Massagebank oder an der Physiobank. Das trainiert sich auch, wobei wir auch schon früh angefangen haben, immer mal im Sitzen zu arbeiten, was sicherlich unser Berufsbild schützt und langlebiger macht.

Oliver Springer: Es ist schon auch ein Beruf, wo man lieber zusätzlich selbst auch noch mal anders …

René Rahmsdorf: Unbedingt. Also, ich habe ja erzählt, dass ich früher schon auch deswegen auf die Idee kam, Masseur zu werden, dass ich “Kampfsport”, Aikido gemacht habe. Und das habe ich auch die letzten 30 Jahre gemacht. Von daher war ich immer in Bewegung bin auch noch Wassersportler, von daher immer aktiv, sagen wir mal, und das hat sich, glaube ich, bewährt, weil … Rückenschmerzen kenne ich kaum.

Oliver Springer: Beneidenswert, beneidenswert. Was macht den Beruf interessant?

René Rahmsdorf: Na ja, das ist vor allem, denke ich, a) der Umgang mit Menschen, den unterschiedlichsten Menschen. Und auch kein Körper, kein Organismus ist gleich. Rückenschmerz ist weit verbreitete Zivilisationskrankheit, sagt man heute, aber die Ursachen für einen Rückenschmerz, die können halt mannigfaltig sein .Und dieses rauszukriegen an sich, was ist denn das Problem von diesem gegenüber einem anderen Patienten, das ist eigentlich immer wieder das Spannende, Da gibt’s natürlich Parallelitäten und Wiederholungen, aber man muss schon oder man kann da schon, ich sag immer, ein bisschen detektivisch unterwegs sein, um rauszukriegen, was ist dessen Problem?

Und gerade in der Osteopathie hat sich, sagen wir mal, das Feld, wie man einen Patienten betrachtet, immens verändert, weil … man sucht Bewährungsverluste in drei sich beeinflussenden Systemen: einmal im Schädelkreuzbein-Bereich, die über die Hirnhäute miteinander verbunden sind, da gibt’s eine eigene Bewegungsphysiologie, die vorhanden sein sollte. Ist es sie nicht oder gestört, dann beeinflusst es die beiden anderen Systeme und macht Schmerz irgendwann irgendwo.

Das zweite System ist der Organ-Bereich der viszerale Bereich, die Organe müssen zueinander und zu ihrer Umgebung mobil sein. Ist es das nicht, beeinflusst es die beiden anderen Systeme, macht Schmerz irgendwann und irgendwo.

Und das dritte ist der Gelenkbereich: Jedes Gelenk muss mobil sein. Ist es nicht, beeinflusst es die beiden anderen Systeme. Und die beeinflussen sich alle gegenseitig, und da können eben die Ursachen unterschiedlich sein, weshalb es zu einem Rückenschmerz kommt

Oliver Springer: Also, nur weil jemand mit ’nem Rezept vom Arzt kommt, ist noch nicht ganz klar, was er braucht.

René Rahmsdorf: Nein, das war früher schon immer das Problem in der Physiotherapie, weil sie überweisungsbedürftig sind, sage ich mal, also wir brauchen eine Verordnung vom Arzt, um überhaupt Hand anlegen zu können. Dazu gibt es eine Diagnostik, die etwas aussagt, zum Beispiel derjenige hat Rückenschmerz. Aber du musst selber noch mal suchen und gucken, warum ist es so … Und wie können wir es vernünftig beeinflussen?

Oliver Springer: Wir haben ja eben schon gesagt, Bewegungsmangel – ganz klar eine Ursache! Was gibt es denn noch so an Hauptursachen oder Hauptgründen, warum Leute hierherkommen?

René Rahmsdorf: Na ja, es sind diese akuten Geschehen. Bei der Physiotherapie kennt man, jemand … Grad wir haben wieder so eine Jahreszeit, die explizit dafür spricht … Einmal ausrutschen auf der Straße und schon ist irgendwas verstaucht, gebrochen oder sonst was und Gips lange, also relativ lange Ruhe stellen 3/4 Wochen – und schon ist ein Gelenk nicht mehr mobil, muss mobil gemacht werden, das ist ein Aspekt.

Oder wir haben den ganzen Sportbereich, ich habe früher auch viel im Hochleistungssport gearbeitet in einem Rehazentrum, wo wir mit 400-Meter-Läufern, Basketballern etc. … Also Sportverletzungen, die auch möglichst schnell, gerade im Hochleistungssport, wieder genesen sollen. ich meines Leben verlang oder das Älterwerden impliziert eigentlich chronische Veränderungen, die über kurz oder lang Probleme machen können. Und dann bleibt man da ein bisschen dran und versucht auch da Einfluss drauf zu nehmen.

Oliver Springer: Das ist ein gutes Stichwort. Also, die Menschen werden immer älter, das heißt: gute Aussichten für Physiotherapeuten.

René Rahmsdorf: Im Prinzip ja, wenn die Kassen mitspielen, ja.

Oliver Springer: Aber in der Menge der Menschen dann sehr wahrscheinlich schon.

René Rahmsdorf: Unbedingt.

Oliver Springer: Wie ist eigentlich so, allgemein das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage bei Physiotherapie? Gibt es zu viel, zu wenig?

René Rahmsdorf: Na ja, wir waren in Berlin mal ziemlich gut besetzt … 80er, 90er Jahren, weil viel umgeschult worden ist auf Physiotherapeuten und wir mehrere Schulen in Berlin hatten. Das hat sich Ende der 90er Jahre ein bisschen verändert, weil die Ausbildung im Rahmen der Europäischen Gemeinschaft angepasst wurde, also auf dreijährige statt zweijährige Ausbildung. Dadurch ist viel weggebrochen. Heute haben wir einen Mangel an Physiotherapeuten, alle suchen. Es gibt viele große Praxen, aber alle haben Nachwuchsprobleme.

Oliver Springer: Was sollte man denn mitbringen, wenn man selbst überlegt, in die Richtung zu gehen? Oder gibt es da ja so bestimmte Interessen, die gut dafür sind?

René Rahmsdorf: Also bewegungsfreudig sein, glaube ich, ist ein guter Aspekt. Mit Menschen umgehen wollen ist unbedingte Voraussetzung, Empathie mitbringen können. Ich glaube, das ist auch ein großes Thema in unserer heutigen Welt, Empathie. Und trotzdem aber anleiten können und, na ja, ich sag ja auch, es ist immer so ein bisschen auch das Detektivspielen, warum, wieso, weshalb hat jemand diese Probleme, gibt es Ursachen? “Folgeketten” sagen wir in der Osteopathie, wo man sagt, “Umgeknickt mit dem Fuß und heute hat er Kopfschmerzen”. So was gibt’s und da muss man gut analysieren können.

Oliver Springer: In vielen Berufsfeldern hat sich ja unglaublich viel in gar nicht so langer Zeit geändert. Wie sieht das im Bereich Physiotherapie aus, wie sind da die Veränderungen über welchen Zeitraum?

René Rahmsdorf: Ja, das ist in der Physiotherapie auch so, ja. Früher war es immer noch Keulen schwingen, Ringe, Medizinbälle schieben, vor 30 Jahren war das so, damit hat die Physiotherapie heute auch nichts mehr zu tun, weil … Es gibt eine Grundausbildung, mit einem Grundwissen, und dann beginnt eigentlich über Fortbildung die Spezialisierung in die unterschiedlichsten Fachgebiete. Und es kann mannigfaltig sein, da differenziert sich nachher auch so ein bisschen das Therapeutenwesen oder eben im Rahmen der Osteopathie was, ja ein großes Thema ist und viele Fortbildungen macht. Von daher hat es mit dem von vor 30 Jahren nur noch wenig zu tun und das ist viel differenzierter.

Oliver Springer: Das sind aber dann hauptsächlich sozusagen neuere Erkenntnisse und da kann man nicht sagen, wie in so vielen anderen Bereichen, der technische Fortschritt …

René Rahmsdorf: Nee, es sind neuere Erkenntnisse und auch Zusammenhänge, die Osteopathie ist über 100 Jahre alt. Die haben damals schon, sagen wir mal, das ganzheitliche System ein bisschen betrachtet und da kommt man ja auch immer wieder in dieser ganzheitlichen Medizin mehr hin. Die Osteopathie, bin ich der Meinung, hat auch die Physiotherapie immens beeinflusst, ja, in den letzten Jahren.

Oliver Springer: Die Praxis, seit wann gibt es die hier am Standort, warum ist es Charlottenburg-Nord?

René Rahmsdorf: Wie gesagt, ich sagte ja, dass ich mal über eine Urlaubsvertretung in die Praxis meiner Vorgängerin, Praxis Töpel, gekommen bin, wo ich mich sehr wohl gefühlt habe. Und nur durch diese Weiterbildung zum Physiotherapeuten dann noch mal weggegangen bin und später aber wiedergekommen bin. Wir haben immer Kontakt erhalten. Und damals war die Praxis auf dem Gelände der Schlosspark-Klinik, die brauchten aber irgendwann ihre Räume selber, wo sie sich vergrößerten, und daraufhin , es war Anfang der 90er Jahre, zog die Praxis um und landete dann hier, um im Bezirk bleiben zu können, wo wir bekannt waren, in Charlottenburg-Nord, also jetzt im Heilmann Ring.

Ich bin dann Mitte der 90er Jahre wieder in diese Praxis gekommen, habe wieder Vollzeit gearbeitet, um sie dann Anfang 2000 zu übernehmen und leite sie seitdem, also jetzt auch schon über 23 Jahre, unter meinem Namen. Wir sind eine reine Privatpraxis, was auch einen Grund hat, weil es schon immer leichter war, mit Privatkassen abzurechnen, weil die Patienten viel eher komplexere Verordnung kriegen.

Physiotherapie, Osteopathie hat meiner Ansicht nach immer was mit Zeit zu tun. Also in 15 Minuten à sechs Behandlungen, jemanden wirklich deutlich besser zu kriegen – ganz schwer! Hier arbeiten wir im Halbstunden- oder Stundenrhythmus, das heißt: Ist ein ganz anderer Aufwand. Ob 10 oder 20 Behandlungen, wir haben Zeit – gerade bei den chronischen Krankheiten immens wichtig … Oder auch “Vorbeugen besser als Bohren”, kennt jeder oder anderes Schlagwort ist Kontinuität, ist häufig ein Thema. Konnten wir hier viel leichter viel besser arbeiten als in ’ne Kassengeschichte, weiß jeder selber, wie eingeschränkt – Ende des Jahres gibt’s häufig keine Verordnung mehr, weil das Budget alle ist oder so. Das gab’s da nicht, deswegen. Auch die Osteopathie ist eher ’ne selbständige Position, so wie sie abgerechnet wird, oder die Kassen heutzutage geben auch einen Anteil dazu. Von daher bleibt da immer was beim Patienten hängen, aber wir haben viele Patienten, die über Jahre immer wiederkommen oder auch kontinuierlich kommen.

Oliver Springer: Das heißt, ursprünglich hatten die mal ein Rezept – und dann haben sie festgestellt: Das bringt was, und deshalb gönnen sie sich das.

René Rahmsdorf: Ja, genau oder holen sich auch immer wieder mal … Es gibt die, die zweimal im Jahr kommen, einmal Frühjahr, einmal im Herbst, weil chronische Rückenproblematik nach Bandscheibenvorfällen, zum Beispiel … Die machen eine Serie im Frühjahr und im Herbst, weil … Alleine üben zu Hause ist so eine Sache, und die Hand anlegen. Und dann kommen die eben zweimal. Oder es gibt die, die schwerwiegendere Probleme haben, die kommen auch kontinuierlich übers Jahr, ja, mit Unterbrechungen, Ferienzeiten, der Patient ist weg, ich bin weg, also bleibt nur ein Dreivierteljahr, wo sie kontinuierlich kommen, mit großem Erfolg, ne, muss man sagen.

Oliver Springer: Ich nehme an, so bestimmte Standardleistungen gibt es in jeder Physiotherapiepraxis, aber sonst so Unterschiede im Angebot – kann man die irgendwie ausmachen, vielleicht auch in der Größe, an der Größe der Praxis festmachen?

René Rahmsdorf: Ja natürlich, es gibt halt große Praxen, die ein bisschen umfangreicher Trainingstherapie in Gruppen anbieten können und so, das mache ich ja alles nicht. Ich bin immer eher im persönlichen Kontakt am Patienten. Da gibt’s natürlich, ob Massage, Krankengymnastik, anleiten von Übungen oder manualtherapeutisch Einfluss drauf zu nehmen, um Gelenke zu mobilisieren oder so. Aber speziell, und es war schon immer auch ein Thema, weshalb als Privatpraxis zugelassen waren, weil wir sagen, es ist schwer, es kommt jemand, der Krankengymnastik draufkriegt, dafür pro Jahr 19,50, und ich sag, der bräuchte aber, hat aber nicht das passende Rezept dazu. Hier biete ich ein Konzept an: Ich sage, ich mach halbe Stunden oder Stunden. Ob der jetzt manualtherapeutisch oder ’ne Übung braucht oder eine viszerale Mobilisation … Ich will dem Patienten helfen mit seiner Problematik.

Oliver Springer: Hier ist es ja relativ übersichtlich, es gibt kein so großes Team, um es mal so zu sagen.

René Rahmsdorf: Nein, genau, wir sind zu zweit. Es ist von Vorteil geworden, weil … Ich hab natürlich früher auch in größeren Praxen gearbeitet mit 10, 15, 20 Therapeuten, das war ein völlig anderes Arbeiten. Aber ich hab immer noch Patienten aus den Jahren, was so Mitte der 90er war, die zu mir kommen und es schätzen, dass sie hier nur auf ein, beziehungsweise MICH und eine Angestellte, meine Kollegin, stoßen können und damit immer den Therapeuten …

Was ich häufig höre, heute ist, in einer großen Praxis haben sie den vierten, den fünften, den sechsten Therapeuten, und sie fangen immer wieder ein bisschen von vorne an. Das fällt hier weg, ich versuche immer kontinuierlich bei einem Behandler oder in maximal zwei durch Urlaubsvertretung oder durch Spezialisierung, das kann auch sein. Meine Kollegin zum Beispiel, macht Bobath-Therapie, also Patienten mit Schlaganfall, da bin ich nicht so der Spezialist, das ist dann eher was für sie. Und so ergänzt man sich hier auch am besten.

Oliver Springer: Ja, wo ist die Praxis zu finden und wie kommt man her, falls man nicht direkt in der Nachbarschaft wohnt?

René Rahmsdorf: Genau, also Charlottenburg-Nord im Heilmannring, geht ab vom Heckerdamm. Wir sind angebunden über der Stadtring, ja, der ist direkt vor der Tür, Abfahrt Heckerdamm oder eben auf der Achse nach Spandau, übern Nonnendamm, kommt man bis Spandau, hab viele Patienten auch aus Spandau. Ansonsten mit öffentlichen Verkehrsmitteln: U-Bahnhof Jakob-Kaiser-Platz oder Halemweg; wir liegen genau auf der Hälfte. Das sind jeweils fünf Minuten Fußweg vom U-Bahnhof hierher. Gibt auch noch eine Busanbindung. Nummer, weiß ich nicht …

Oliver Springer: 123, der hält vor der Tür …

René Rahmsdorf: Genau, also auf vom Jakob-Kaiser-Platz kommt man ziemlich gut mit dem Bus hierher.

Oliver Springer: Die Website?

René Rahmsdorf: Ja, über Privatpraxis René Rahmsdorf findet man mich auch mit Bild, und auch meiner Kollegin und einer kleinen Vorstellung, Werdegang …

Oliver Springer: Den Link setzen wir dann natürlich auch auf die Website. Dann … Danke fürs Mitmachen!

René Rahmsdorf: Gerne, hat mir Spaß gemacht.

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