Fakenews und Lügenpresse entlarven – Medien und Nachrichten verstehen

Dieser Podcast zur Förderung der Medienkompetenz “Fakenews und Lügenpresse entlarven – Medien und Nachrichten verstehen” mit den beiden Journalisten Torsten Fuchs und Jörg Wachsmuth wurde 2022 als Ergebnis einer Seminarreihe zum Thema erstellt. Der Podcast und das dazugehörige Seminar wurde von der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) beauftragt und in Kooperation mit Radio PELI ONE produziert. Der Sender hat den Podcast auch auf seiner Webseite gehostet und Mehrfach bereits ausgestrahlt. Dabei wurde der Podcast in zwei Teilen über zwei Wochen gesendet. 

In dem fast 50 Minuten langen Hörstück erklären die beiden Hörfunkjournalisten nicht nur das Mediensystem in Deutschland und die Bedeutung des Journalismus sondern schärfen auch die Aufmerksamkeit gegenüber Fakenews anhand einiger Fallbeispiele, die vor allem im Social Media Bereich gefunden wurden. Ihre Botschaft: Höre auf Dein Bauchgefühl und überprüfe die Posts, von denen Du nicht sicher bist ob sie wahr sind. Vor dem Teilen einfach mal bei Google prüfen.

 

Transkript des Podcasts

00:00:06 Martina

Mein Name ist Martina Karl, Sekretärin. Ich freue mich total heute auf das Seminar Fake News und Lügenpresse und bin total gespannt, wie wieder aufgeklärt werden und was wir für uns dann auch spontan mitnehmen können. Falschmeldungen verunsichert natürlich total, machen Angst. Es grassieren total viele Gerüchte, was kann man überhaupt glauben?

Kann man glauben heutzutage noch? Was sind Fakten, was ist Fake? Das interessiert mich doch sehr.

Und ich freue mich total auf das Seminar. Danke.

00:00:42 Stefan

Hallöchen, Ich bin der Stefan. Ich habe gerade mein Abitur erfolgreich bestanden.

Kurs bin ich das erste Mal gestoßen, in Corona Zeiten. Da haben Freunde sich gegenseitig, teilweise aber auch mir ganz viele Instagram Beiträge beispielsweise geschickt von ganz dubiosen Nachrichten, sondern.

Fakten aufkamen oder bei oder irgendwelche. Wissenschaftlichen Sachen, die dann belegt haben. Dass Corona beispielsweise gar nicht so. Sei, wie es eigentlich.

00:01:18 Heike Müller

Ich bin Heike Müller. Ich arbeite im Einzelhandel und ich bin mal gespannt auf diese Fake News und.

Ja, man weiß ja selber nicht mehr, was man kaufen soll oder nicht.

00:01:35 Torsten Fuchs

Ich bin Torsten Fuchs Ich bin 55 Jahre alt, ich arbeite seit Anfang der 90er Jahre als Journalist. Ich bin in der DDR aufgewachsen. Und hatte da sozusagen in meiner Kindheit und Jugend schon Fake News zu tun und konnte sozusagen täglich.

Die offiziellen Fake News in den Nachrichten, sprich in den News rund um die Uhr vernehmen und hab sozusagen damals schon langen müssen mir mein eigenes Bild in puncto Nachrichten zu bilden. Ich bin auch Journalist geworden, erst nach der Wende, also ich werde das zwar schon immer werden, ich werde schon immer zum Radio, aber das war damals in der DDR.

Nicht so einfach möglich, zumindest nicht ohne.

Kompromisse zu machen also, um zum Beispiel Journalistik zu studieren, an der Karl-Marx-Universität in Leipzig hätte man mindestens 3 Jahre zur Armee gehen müssen und.

Dann auch noch für den Geheimdienst der DDR, also die Stasi, tätig sein werden, um da überhaupt sozusagen in das DDR-Mediensystem reinzukommen, das ja zum großen Teil auch Fake News produziert hat. Sprich ich konnte dann erst nach 1980 nach der Liberalisierung meinen Traum.

Ergreifen habe dann angefangen, als Radiomoderator bei Radio PSR, den ganzen Mitteldeutschen Rundfunk gekommen, habe in Deutsch Sputnik, Musiksendungen und Sportsendungen redaktionell betreut und moderiert und habe dann lange Jahre für Ende der Info, also das Nachrichtenradio des Mitteldeutschen Rundfunks MDR aktuell in der Nachrichtenredaktion gearbeitet und nebenbei auch Fernsehnachrichten gemacht.

Sagen zum Thema Nachrichten Einiges erzählen in unserem Projekt.

00:03:43 Jörg Wachsmuth

Ja, ich bin Jörg Wachsmuth. Ich bin vorne PELI ONE, dein neues Urban Music Radio, Wir sind bundesweit über das Internet zu hören, mit Urban Music, Hip-Hop, Soul und RnB. Du fragst dich jetzt natürlich zurecht, was habe ich mit Fake News und Lügenpresse zu tun, wo wir eigentlich ein Musiksender sind? Ganz einfach, ich habe mir dieses Projekt hier ausgedacht, ich habe gesagt.

Sagt, Wir wollen was machen zum Thema Medienkompetenz. Wir wollen über Fake News und Lügenpresse reden, das hat uns die letzten 2 Jahre unter Corona massiv beschäftigt. Haufenweise sind Meldungen gekommen, die doch irgendwo teilweise merkwürdig waren und du hast nie so richtig gewusst, wenn du in die Social Media reingeguckt hast, dass Facebook und Twitter bei Instagram ist das jetzt wahr, stimmt das, was steckt dahinter, wer hat sich das ausgedacht, wo kommt das her?

Was steckt nun wirklich dahinter und wie finde ich?

Heraus, was sich hinter so einer Meldung verbirgt. Und dafür muss das Projekt jetzt ausgedacht, Fake News und Lügenpresse, Medien und Nachrichten verstehen und wir haben gesagt, wir erstellen dazu einen Podcast und die nehmen bist du jetzt drin, das.

Von der Medienanstalt Berlin Brandenburg, der MABB und es geht dabei um die Vermittlung von Medienkompetenz.

Ja, und du hast eben gerade schon an Torsten Fuchs gehört, der dir einiges erzählt hat zu seinem Lebenslauf, vielleicht zu meinem Lebenslauf, noch n bisschen was ich komm die ganze Zeit irgendwie aus der Ecke, die was mit Hip-Hop zu tun hat und Black Music.

Ich war dabei, als KISS FM in Berlin am Start gegangen ist. Ein Jahr später bin ich bei JAM FM im Studio gelandet und wusste nicht, dass ich mich da mindestens 10 Jahre aufhalten will und werde. Und da als Moderator und Redakteur tätig bin, als Chefredakteur, teilweise als Pressesprecher.

Welcher über Jahre die Morningshow moderiert hab. Und dann gab es eine Pause, da hab ich mich fortgebildet auf die dunkle Seite der macht, wie man immer so schön beim Journalismus sagt und mich mit PR beschäftigt und bin ausgebildeter PR Berater geworden und 10 Jahre nach meinem Ende von JAM FM bin ich quasi zurückgekehrt zum Radio und hab in Potsdam eine Zeit lang bei BHeins moderiert, bevor ich dann gemeinsam mit Oliver Springer mit dem ich beim Radio angefangen hab, haben wir jetzt bei JAM FM oder noch früher im offenen Kanal Berlin wenn es seine Einrichtung der Medienanstalt Berlin Brandenburg angefangen habe, einen eigenen Ladensender zu kreieren, und das ist PELI One geworden und mit denen gemeinsam werden wir dieses Projekt jetzt auch durchführen, denn dort wirst du diesen Podcast nachher auch im Radio hören.

Fake News und Jugendpresse entlarven.
Medien und Nachrichten verstehen.
Wir erstellen einen Podcast.

Beauftragt von der Medienanstalt Berlin Brandenburg, ein Projekt zur Medienkompetenz.

00:06:51 Jörg Wachsmuth

Ich hätte bei den Vorbereitungen für diese Workshopreihe zum Thema Fake News und Lügenpresse mich natürlich auf die Social Media Seiten begeben. Ich habe geguckt bei Facebook, ich habe geguckt in meinem Instagram Account, ich habe geguckt was bei WhatsApp rüberkommt und diese ganzen Statusmeldungen die ein paar Leute die ich dann halt in meinem Telefonverzeichnis drin hab so von sich gegeben haben und da sind dann einige Meldungen bei gewesen wo ich gesagt hab Moment mal.

Wo kommt das denn eigentlich her? Kann das so sein, stimmt das und natürlich in der Coronakrise.

Ist es sehr viel gehäuft?

Dass da Meldungen dabei gewesen sind, wo man gesagt hat, nee kann, kann ja nicht sein, da sagt ja mein Bauch, NÖ, das ist nicht so, wo ich dann geguckt hab, ja, nein, ja, vielleicht gibt es das mal bei Google ein und guck es selber nach und musste ja feststellen, dass das ganze halt irgendwie Fake News sind. Donald Trump hat das ja groß gemacht.

Du bist ja öfter mal in den USA unterwegs. Was sind denn eigentlich jetzt diese Fake News?

00:07:50 Torsten Fuchs

Ich glaube, wir müssen erstmal uns darauf verständigen, was News, also Nachrichten, Neuigkeiten.

Es gibt ja. Irgendwelche Nachrichten auf dieser Welt der klassische Spruch in China fällt ein Sack Reis um ist eigentlich auch eine Nachricht, aber die ist eben für uns überhaupt nicht relevant also eine Nachricht hat ja die klassischen Nachrichtenwerte zum Beispiel man muss betroffen sein davon es muss möglichst viele Menschen.

Und dann wird es zur Nachricht und dann ist die Frage, ist es wirklich so passiert, und das ist der Punkt, wo dann die gefälschte Nachricht, die Fake News sozusagen ins Spiel kommt und das gefährliche an einer Fake News ist und das kurz zu machen, je öfter sie wiederholt wird, umso wahrer wird sie, wenn man etwas mehrfach hintereinander behauptet, und das ist ja das, was Donald Trump immer gemacht hat, dann bleibt sozusagen etwas hängen, und dann?

Vervollständigt sich diese Thematik und mache ich einen Konsumenten?

Bleibt dann hängen. Ach, das habe ich gehört, da wird schon was dran sein, weil das habe, ich in der Zeitung gelesen, das habe ich im Radio gehört und das habe ich im Fernsehen gesehen oder auch im Internet verfolgt und so verselbständigen sich dann Themen beziehungsweise Nachrichten, die in Wirklichkeit keine Nachrichten sind und insofern sind Fake News natürlich auch gefährlich.

00:09:13 Jörg Wachsmuth

Und da können wir bei Fake News noch mal.

Auf Donald.

Ist ja quasi der Präsident der Fake News gewesen. Er hat gesagt, ich mach meine eigenen News und allen anderen glaube ich nicht mehr.

Eine der bekanntesten Fake News dürfte die sein. Er hat die Wahlen gewonnen, aber man hat ihn um den Wahlsieg gebracht.

00:09:29 Torsten Fuchs

Ja, wobei man natürlich sagen muss, streng genommen gab es bei jeder Wahl in den USA Wahlfälschungen oder Falschauszählungen. Ich glaube, das passiert in jedem Land, wo in kleinen Orten, wenn dann abends getrunken wird, nachdem der Wahltag vorbei ist, da werden wahrscheinlich kommen so ein paar Zahlen zustande, die nicht ganz der objektiven absoluten Wahrheit entsprechen, also insofern, sage ich mal, wird es da bei jeder demokratischen Wahl so geringe Unregelmäßigkeiten geben.

Geben, Stichwort Berlin, letzte Berlin Wahl ein Thema aber.

00:10:02 Jörg Wachsmuth

Oh ja, ja.

00:10:04 Torsten Fuchs

Donald Trump ist quasi der erste, der es eigentlich offiziell zugegeben hat, dass ihm das eigentlich egal ist. Aber Fake News gab es eigentlich schon lange vorher, aber der Name Fake News ist dann erst in den letzten Jahren sozusagen zum geflügelten Wort geworden.

00:10:21 Jörg Wachsmuth

Richtig gefährlich sind sie natürlich in dem Moment geworden, wo jeder diese Meldungen auch bringen kann, sprich der Zeitpunkt, wo das Internet so offen und weit verbreitet ist, dass jeder seine eigenen Nachrichten, so wie es ihm gefällt, quasi da verbreiten kann.

00:10:37 Torsten Fuchs

Das stimmt, das ist der große Vorteil.

Der internationalen Vernetzung über das World Wide Web aber umso mehr. Ist natürlich jetzt Medienkompetenz gefordert und verlangt, und eigentlich müssten diese Kompetenzen schon im Kindesalter während der Schulzeit vermittelt werden, aber das ist natürlich der.in einem zersplitterten föderalen Bildungssystem wie in Deutschland ist das nicht so einfach machbar, und dazu kommt, es fängt schon bei den Lehrern an, die das vermitteln müssten.

Und im fortgeschrittenen Dienstalter sozusagen.

Dadurch mal so auf das Internet-Selbstvertrauen und da weisen die Schüler schon höhere Kompetenzen auf. Dazu gibt es auch gleich eine Studie, können wir uns mal um Medienkompetenz gleich um die Snapchat.

00:11:28 Jörg Wachsmuth

Du hast es eben ja schon erwähnt, Thorsten. Medienkompetenz.

Ein wahnsinnig hochtragender Begriff. Für was?

00:11:38 Torsten Fuchs

Medienkompetenz bedeutet im Grunde genommen, dass man Fähigkeiten beziehungsweise Fertigkeiten entwickelt. Medien.

Einzuschätzen, zu verorten und ja, dass man sie für sich selbst nach den eigenen Zielen, wünschen, Bedürfnissen entsprechend nutzen kann.

Kritisch und sachkundig zugleich, dass man sozusagen weiß, aus welcher Richtung, aus welcher Ecke Information kommt. Ist sie unabhängig, ist sie gesteuert. Das ist alles legitim, Medien können durchaus gesteuert sein, und sie können eine Grundtendenz haben in der Berichterstattung, aber man sollte halt wissen.

Müssen welche Medien haben welche Grundrichtung, welche Grundtendenz beispielsweise eine Nachrichtenagentur wie KNA, die katholische Nachrichtenagentur, da weiß ich eben, aha, die haben eher den Blickwinkel der Katholiken, und wenn ich eine Zeitung wie die junge Welt lese, dann weiß ich eben, es ist eher.

In ein sehr eine sehr linke bis linksextreme Blickrichtung, die mir da begegnet. Und wenn ich ein Medium.

Die Tisches Einblick oder reitschuster.de heranziehen, dann weiß ich, dass es da eine konservative bis rechtskonservative Einfärbung gibt, und das ist sozusagen das, worauf es drauf ankommt.

Es ist gut, eine Vielfalt zu haben, aber es ist sehr wichtig, dass man weiß, woher der Wind weht, wenn man diese Medien konsumiert. Also du sagst Sicherheit in der Medienwelt, um da agieren zu können, oder weiß ich was, wenn ich im Fernsehen unterwegs bin, eine Nachrichtensendung von Quizsendung zu unterscheiden, auch das ist Medienkompetenz.

00:13:34 Jörg Wachsmuth

Wenn man sich quasi fortbilden will und gucken, was ist mit den eigenen Nachrichten, was für ihn meine Geschichte erzählt, die finde ich sehr interessant.

Ist ja die Nachrichtensendung schlechthin in Deutschland. 20:00 Uhr des Tagesschauzeit früher hab dann keiner zum Telefon gegriffen und irgendwo angerufen, war ja von 20:00 Uhr bis 20:15 Uhr hat ganz Deutschland vor dem Fernseher gesessen und er saß an den Lippen der Nachrichtensprecher und hat geschaut, was in der Welt passiert ist. Und du hast mal in den USA, wobei einem Nachrichtensender in einem Lokalen gearbeitet, wie haben die ihre Nachrichten gemacht?

00:14:12 Torsten Fuchs

Also ich habe Ende der 90er am IAS Berlin Journalisten Austauschprogramm teilgenommen und Teil dieses Programms war eine dreiwöchige Zeit bei einem lokalen Fernsehsender im CBS-Network in Portland in Oregon.

KATV hieß dieser Fernsehsender und erinnere ich mich noch an meinen allerersten Tag. Dort wurde ich früh eingewiesen.

Den Programmdirektor vorgestellt und hatte dann einen betreuenden Redakteur, an dessen Seite ich sozusagen mitgelaufen bin. Und es war Montagvormittag und am Wochenende.

In der Region. Ein Straftäter aus einem Gefängnis ausgebrochen. Und es gab dann eine Pressekonferenz.

Die kurzfristig angesetzt wurde, wo die lokalen Behörden, die Polizei und auch.

Die Stadtoberen Stellung genommen haben. Und das muss insofern aufgefallen, dass sich die Herangehensweise der amerikanischen Humanisten schon deutlich unterschieden hat von dem, was ich aus Deutschland bislang kannte.

Also die Grundtendenz war nicht zu fragen, was ist passiert und was wissen Sie, sondern es wurde gefragt, warum wurde das ganze Wochenende abgewartet, bis die Medien sozusagen eingeschaltet wurden. Also da war eine viel aggressivere Form.

Und Art und Weise, wie der Journalist, Journalisten, Kollegen vorgegangen sind in ihren Fragestellungen.

00:15:59 Jörg Wachsmuth

Aber es gibt auch andere Beobachtungsmittel quasi bei Journalisten nicht nur irgendwie Mikrofone in der Hand und hingehen, sondern.

00:16:07 Jörg Wachsmuth

Du hast den Polizeifunk abgehört und auf dem Dach des Funkhauses standen 2 Helikopter, mit denen man dann sofort zum Tatort fliegen konnte und von oben berichtet.

00:16:15 Torsten Fuchs

Ja, also muss man sagen, das ist ein lokaler Fernsehsender gewesen, der schon ein Millionen Einstiegsgebiet hatte, und es war ein CPS Affiliate, sprich die waren auch ganz gut finanziell ausgestattet, aber beeindruckenderweise auf dem Dach des Fernsehsenders waren 2 Helikopter.

Sozusagen installiert die sofort bei Bedarf in die Luft aufgestiegen sind. Und Na klar hatten die dort auch die Nachrichtenagentur, die große amerikanische EP Social Press abonniert, aber anders als in Deutschland, wo generell die Agenturmeldung von den Nachrichten Redakteuren verfolgt werden.

Liefen die zwar auf die Meldungen, aber meine Aufgabe war es, gleich von Anfang an den Polizeifunk abzuhören und bei Meldungen, die etwas höhere Nachrichtenwert hatten.

So Bescheid zu sagen, dass dann.

Ein Hubschrauber aufsteigen kann mit einem Team und man somit vor Ort ist und die Geschichte sozusagen macht und höhere Nachrichtenwert.

Bedeutet nicht einfach ein Überfall, wo jemand etwas entwendet wird, sondern da muss schon mehr passiert sein am Pfand und das mag es zynisch klingen, aber Journalisten denken so, mindestens ein totes Wasser, 2, im Idealfall 3. Es klingt fürchterlich zynisch, aber so sind halt auch die Nachrichtenkriterien für harte News, vor allem im Boulevardbereich.

00:17:48 Jörg Wachsmuth

Und das nennt sich dann im Zweifelsfall sowas wie Action News oder so. Da wird schon klargestellt, was da eigentlich gezeigt werden wird in den Nachrichten.

Ich komm noch mal kurz hier zur Medienkompetenz. Ich habe eine Studie gefunden aus. Dem vergangenen Jahr. Da hat eine.

Richtung Neue Verantwortung heißt Sie zur Medienkompetenz in Deutschland. Diese Studie erstellt und.

Eine Information und Nachrichtenkompetenz an viertausendzweihundert Nutzern des Internets abgefragt quasi und dabei festgestellt, dass 46% der Teilnehmer nur einen geringen Kompetenzwert, was Medienkompetenz hatten erreicht haben 33 einen mittleren und lediglich 22% einen höheren, wobei ausfällig ist, dass die Jüngeren je kompetenter waren als die älteren, also die Zielgruppe 60 bis 69 waren nicht so medienkompetent.

00:18:38 Torsten Fuchs

Was da hatten wir gesagt vermute ich daran liegt, dass die älteren Menschen auch nicht so internetaffin sind wie die jüngeren Menschen und diese Umfrage diese Studie im Internet erstellt worden ist das erschreckende an dieser Studie ist ja, dass es im Grunde bedeutet, dass 46% der teilnehmenden geringe kompetenzwerte hinsichtlich ihrer Mediennutzung aufgewiesen haben das zeigt im Grunde genommen jeder zweite verfügt über eine so geringe Medienkompetenz, dass?

Er Nachrichten nicht richtig anordnen kann.

Offensichtlich fällt es jedem zweiten schwer, zwischen News und Fake zu unterscheiden. Und dazu muss man auch sagen, Sie nutzen an der Stelle, denn es ging um eine Umfrage im Internet, natürlich die Quelle oder das Medium, nämlich das Internet, wo auch die meisten Fake News vorhanden sind. Ja, aber es wird wohl so sein, die Jüngeren sind webaffiner, aber ich denke mal, gerade die Altersgruppe 50 plus, das sind ja diejenigen, die mit den öffentlich-rechtlichen Medien sitzen.

Wurden die sozusagen für die die Tagesschau eine Institution ist, die sozusagen.

Sagen. Wirklich.

Jeden Abend auf live die Tagesschau gucken oder sonst heute schon mal du.

00:19:58 Jörg Wachsmuth

Du hast es eben gerade schon angedeutet. Es gibt haufenweise Agenturen, die reinkommen, die AP hast Du genannt bei dem Lokalsender in Deutschland gibt es hauptsächlich die DPA, die Deutsche Presseagentur.

Die wird aber von den in Deutschland auch genutzt.

00:20:13 Torsten Fuchs

Ja, derzeit muss man sagen. Also die DPA ist die mit Abstand, Größe und auch wichtigste Nachrichtenagenturen.

Deutschland es gab früher noch mehr Agenturen und vor allen Dingen größere Medien, auch von öffentlich-rechtlichen Medien. Die hatten eigentlich noch andere Agenturen.

Zum Beispiel DDP beziehungsweise Reuters abonnieren. Das ist eine Kostenfrage. Bei Nachrichtenagenturen kosten vergleichsweise viel Geld, sodass letzten Endes.

Sich immer mehr auf dpa konzentriert wurde und auch dpa nicht von jedem Medium voll abonniert wird. Es gibt einige lokale Medien, die nur die jeweiligen Landesdienste sozusagen in Anspruch nehmen.

Und nur sehr wenige Medien leisten sich dann noch ein Voll-Abo der deutschen Presse Agentur beziehungsweise den Luxus seiner zweiten Nachrichtenagentur, denn 1 muss man auch sagen auch die dpa hat ihre Angebote mittlerweile online stehen, so dass man auch so die Schlagzeilen mitnehmen kann.

00:21:20 Jörg Wachsmuth

Also schauen wir noch mal kurz auf die Nachrichtenagentur ihrer Entwicklung sind eigentlich die Entwicklung der Globalisierung, wenn man so will, als die ersten Leitungen, Telegraphen, Leitungen durch die Ozeane gezogen worden sind, sind auch die Nachrichtenagentur entstanden, weil es auf einmal eine globale Welt gab und natürlich die Menschen dichter gefühlt an New York dran waren, wenn sie in Berlin saßen, als davor durch die Telegrafen die elektronische Übertragung von Meldungen, ist es einfach alles schneller gegangen, und deswegen haben sich in der Zeit zwischen 1800 und 1835 Nachrichtenagenturen  gebildet, die auch heute sogar noch existierenden.

Gebildet Reuters es zu nennen die Associated Press, die AP haben wir in der Zeit gegründet und auch die Vorläufer der DPA gehen auf diesen Zeitraum zurück. Achtzehnhundertfünfunddreißig bis Achtzehnhunderteinundfünfzig so lange geht es dieses globale Nachrichtennetzwerk und die Agenturen bereiten im Prinzip die Meldungen auf, die irgendwo in der Welt geschehen haben, oft korrespondentennetze Risiko und geben das dann weiter an die Nachrichten, wobei.

Muss das ist eine andere Studie 140 Nachrichtenagenturen gibt es ungefähr weltweit, die aktiv sind, jeweils was die Größeren angeht und von denen sind 20 lediglich wirklich unabhängig von den Staaten, alles andere sind staatliche Dienste wo man dann sagen muss, da hat die Politik einen sehr starken Einfluss drauf und insofern muss man dann auch bei Meldungen von Nachrichtenagenturen natürlich immer gucken, wer steckt dahinter, wer beeinflusst das eine Nachrichtenagentur, mit der wollen wir uns jetzt beschäftigen.

Da kann man schon mal sagen, es ist eine der ältesten in Deutschland aktiven, und sie ist beeinflusst. In dem Fall kann ich von einem Staat, sondern von einer Institution, das ist der Evangelische Pressedienst und wie der Name es verrät, die Evangelische Kirche steckt dahinter, die haben am 62 dieses Jahres gemeldet, dass eine Jugendliche in Berlin wegen einer fehlenden Maske zusammengeschlagen worden ist.

Müssen wir uns ein bisschen genauer angucken, die Meldung, weil damit kommen wir rein in ein Problemfeld zwischen der Zusammenarbeit zwischen Nachrichtenagenturen, der Polizei und den Medien. Und natürlich Social Media als Antwort auf das Ganze.

00:23:39 Torsten Fuchs

Und immer, wenn mehrere Institutionen zusammenarbeiten.

Besteht natürlich die Gefahr, dass Informationen sich verändern, dass sie vereinfacht werden, dass etwas hinzugedichtet wird, da. Trifft das alte Sprichwort zu, dass viele Köche manchmal den Brei verderben?

00:23:58 Jörg Wachsmuth

Und in dem Fall hat angefangen mit dem Verderben, wo die Polizei, die eine Meldung rausgegeben hat, die dann von der IPD aufgegriffen worden ist, in der es hieß, eine Jugendliche wäre zusammengeschlagen worden, in der Berliner Straßenbahn, weil sie keine Maske getragen hat. Die Polizei hat sich dann auch korrigiert, weil diese Meldung in dem Fall falsch war, die sie herausgegeben hat, aber damit war es natürlich in den Medien schon drin.

Die Jugendliche wurde von 6 Erwachsenen zusammengeschlagen und der Hintergrund war ein rassistischer Hintergrund. Die Jugendliche ist Türkeistämmig.

Aber deutsche Staatsbürgerin, in Berlin geboren und aufgewachsen und handelt drum gebeten, dass sie nicht diese 6 Erwachsenen in der Straßenbahn wegen den Corona regeln wird ihre Maske aufsetzen, die hatten sie nicht auf und damit ist der Fall eigentlich komplett andersrum. Das ist genau der Punkt und man muss ja auch sagen, die Nachrichtenagenturen haben ja auch so ein bisschen die Funktion.

00:24:56 Torsten Fuchs

Eine Art des Sprachstils in gewissen Behörden und Einrichtungen auch zu übersetzen, damit sie überall verstanden werden. Also wenn beispielsweise die Polizei mit Begriffen hantiert wie der Verunfallte oder.

Sagen, Es ist passiert auf der Straße L 393, dann ist es im Grunde genommen die Straße von A nach B. Das ist eine sehr wichtige Funktion von Journalisten generell, dass sie sozusagen Fachsprache übersetzen, verständlich machen, so dass man das dann auch versteht, wenn man es einmal hört.

00:25:28 Jörg Wachsmuth

So, die Jugendliche hat sich dann gemeldet, über Social Media aus dem Krankenhaus, da schauen wir kurz mal rein.

00:25:35 Beispiel O-Ton

Magst du Siri? Ich bin die Turniere und komme aus Berlin und wurde gestern zusammengeschlagen, weil ich Ausländerin bin, und sie haben mir mein Buch gehauen, mir auf meinen Kopf mehrmals geschlagen, dabei haben sie alle geschrieben, ich war eine Drecksausländerin.

Weil ich dann die Schlagzeilen gesehen habe von wegen Corona, Leugnerinnen und Maschenverweigererin. Und ich wäre selber schuld unter den ganzen Kommentaren. Ich habe mir das wirklich mein Herz zerrissen, weil ich mir dachte.

Noch was drauf Schriften so was kann man denn noch, ich?

Im Krankenhaus. Ich habe so oft wiederholt, dass ich diejenige war, die beleidigt worden ist und ich eine Maske aufhatte und nicht ich, die die Täterin in dem Fall war. Und eigentlich habe ich mich verstanden gefühlt.

00:26:20 Jörg Wachsmuth

Dazu hat es dann jetzt auch eine Korrektur gegeben, also nachdem sie quasi dann auf Social Media auf Instagram darauf aufmerksam gemacht hat, dass die Medien völlig falsch berichten. Dann mal wieder. Den Begriffen Lügenpresse an den Kopf bekommen haben.

Sind natürlich die Zeitungen. Ist das Fernsehen zu ihr hingekommen und hat dann das ganze klargestellt und richtig berichtet und auch mit dem betroffenen Interview geführt. Rassismus in Berliner Straßenbahn ist die Überschrift gewesen dazu und.

Dann gab es. So ein paar Trittbrettfahrer dazu. Da müssen wir auch mal drüber reden.

00:26:59 Torsten Fuchs

Ja, das ist natürlich immer das Problem, dass es halt, wenn eine Fake News erstmal im Umlauf ist, sie gar nicht so leicht wieder einzufangen ist. Das ist natürlich legitim, sich übrigens auch zu korrigieren, auch sich zu dementieren und sich zu entschuldigen, das ist sehr, sehr wichtig, sollte natürlich möglichst wenig passieren, aber ein anderes Problem ist, wenn Nachrichten.

Die eigentlich nicht neu sind, sondern alt sind, plötzlich wieder als neue Meldung, als News in Umlauf gebracht werden. Und die Kronenzeitung hatte da ja ein ja eher unrühmliches Beispiel.

00:27:39 Jörg Wachsmuth

Ja, man muss sagen, die Kronen Zeitung ist eine österreichische Boulevardzeitung. Sowas wie die Bild bei uns ist die Kronenzeitung in Österreich.

Nur die Auflage ist geringer aber das liegt an der geringeren Einwohnerzahl und kurz nach dem Vorfall mit dem Mädel hab ich dann auf Social Media auf einmal eine Meldung entdeckt Rassismus in Berlin in Estland auf Kinder uriniert das ist schon mal sehr furchtbar und man kann an dieser Stelle schon sagen die Sache ist tatsächlich so passiert aber nicht im Jahr 2022 und ich hab mich dann gefragt wieso kommt diese Meldung von der Kronen Zeitung und dann hatte ich das gelesen unter anderem bei einer Influencer Polizisten in.

Ihrem Account, die hatte das dann auch in ihrer Story gemeldet und dann habe ich gesagt, Hey, deine Kollegen haben diesen Fall schon gelöst.

Aber vor 7 Jahren?

Denn ich habe nachgeguckt und mich gefragt, warum berichtet meine BZ nicht darüber in Berlin, warum steht nichts im Kurier über diesen Fall drin und haben natürlich Google gefragt und mal im Internet gesucht und geregelt und dann festgestellt, ja, es stand was drin, aber eben halt vor 7 Jahren. Das Ganze ist im Sommer 2015 passiert.

Führt und im Oktober 2015 gab es dazu noch mal Gerichtsverhandlungen, also eine alte Meldung. Kein Wunder, dass die BZ nichts darübergeschrieben hat, die hatten. Schon berichtet?

00:28:59 Torsten Fuchs

Und das ist natürlich auch das klassische Boulevardthema. Also mehr geht ja fast nicht. Die Schlagzeile Rassismus in Berlin auf Kinder uriniert also das ist eine Schlagzeile, nach der sich jedes Boulevardmedium fast sehnt.

00:29:13 Jörg Wachsmuth

Ja, ich habe den in der Vorbereitung hier für unseren Podcast noch mal nachgeguckt, was ich aus der Meldung bei der Grünen Zeitung geworden und Ups, was habe ich gelesen 404 es tut uns leid, die Meldung ist.

00:29:24 Torsten Fuchs

Und das ist genau das etwas Unredliche so, sie machen es genauso, wie man es nicht machen sollte, denn es ist doch völlig in Ordnung, wenn man schreibt, sorry, uns ist ein Fehler unterlaufen.

Wir haben diese Geschichte von unserem Internetangebot entfernt, ganz einfach, weil wir.

00:29:46 Torsten Fuchs

Bei der Nach Recherche festgestellt haben, dass es keinen Grund gibt die Sache so zu publizieren das würde jeder verstehen aber einfach etwas sozusagen zu entfernen das lässt dann den medienkonsumenten eher ratlos zurück und mit Vorurteilen dann heißt es Lügen Presse.

Ja, eher ein Kampfbegriff, der in den meisten Fällen nicht angebracht ist. Denn kein Journalist möchte.

Freiwillig und gern lügen.

Ja, Jörg, vielleicht sollte man auch mal darüber reden, erstmal, wie das Mediensystem in Deutschland aufgebaut ist, speziell bei den elektronischen Medien. Wir haben ja einen das sogenannte duale Rundfunksystem, also.

Ein System aus sogenannten öffentlich-rechtlichen und privaten audiovisuellen Medien. Es gibt den öffentlich-rechtlichen Rundfunk.

00:30:40 Torsten Fuchs

Radio, Fernsehen und Internetangebote da gibt es also die ARD mit den jeweiligen Landessendern und den Zentralen, dem Hauptprogramm.

Aber die ARD ist eigentlich eine Arbeitsgemeinschaft und das zweite deutsche Fernsehen, und das sind die beiden Kernmarken, die seit Langem für.

Seriosität stehen was nicht heißt, dass die keine Fehler machen, und dann gibt es die vielgescholtenen privaten Sender, denen sehr oft auch zu Unrecht das Vorurteil anhaftet, sie würden nur Entertainment machen also müssen wir uns nur an die Berichterstattung von Peter Klöppel erinnern wie er damals am.

Am 11. September die Terroranschläge in den Vereinigten Staaten begleitet hat, und ich erinnere mich, ich hatte an diesem Tag beim mitteldeutschen Rundfunkdienst, also er wurde bei uns noch geklärt.

Ob wir abends unsere lokale Nachrichtensendung machen, die Länderzeit von Landesfunkhaus Thüringen, und da hat RTL schon live.

Wird, und da wurde sozusagen noch abgestimmt, also da liegt die Wahrheit auch sehr oft in der Mitte, man merkt das ja auch daran, dass Journalisten sehr oft zwischen beiden, ja, ich sag mal Polen hin und her wechseln.

Also das sieht man vor allen Dingen im Sportbereich. Also die Qualität. Qualitätsansprüche gibt es sicher überall, das ist eher eine Frage der Ausstattung, die einen haben etwas mehr Geld zur Verfügung, die anderen etwas weniger, aber grundsätzlich ist es halt so, dass Das System Dual aufgebaut ist, öffentlich. Rechtliche Medien und private Medien dazu gibt es.

Die Verlagshäuser und auch da gibt es natürlich die Medien, die über den Lauf der Jahre der Jahrzehnte sich einen seriösen Ruf erworben haben als Beispiel.

Natürlich die Spiegelreaktion.

Das Sturmgeschütz der Demokratie, das war ja lange Zeit das Synonym für den Spiegel, aber auch da hat man gemerkt, in der Geschichte mit Claas. Auch dort sitzt man Fairness auf.

00:32:52 Jörg Wachsmuth

Ja, bei Fake News fällt eigentlich immer ganz gerne ein. Die Hitler Tagebücher, die der Stern hatte, auch 1 der ganz großen Nachrichtenmagazine eigentlich in Deutschland der Stern und dann diese gefälschten Hitlertagbücher, die Barschel Affäre und. Also es sind immer wieder Affären, die da in den Medien eine Rolle spielen und auch trotz dieser großartigen honorierten Journalisten und trotz Rechercheleistungen immer wieder mit rein geraten.

00:33:20 Torsten Fuchs

Da muss ich vielleicht an dieser Stelle auch mal unsere Zunft sozusagen etwas in Schutz nehmen. Also wie gesagt, kein Journalist.

Sagt jetzt, ich mache Fake absichtlich Fake News, sondern jeder Journalist versucht, der Wahrheit so nah wie möglich zu kommen, und da gibt es diesen.

Schönen Spruch, den Gabor Steingart immer in seinen Newslettern in seinem Podcast verwendet. Wahrheit gibt es nur zu zweien, das heißt, es gibt immer verschiedene Blickpunkte und in jeder journalistischen Geschichte muss man auch beide Blickrichtungen berücksichtigen bzw.

Beide Seiten zu Wort kommen lassen, das heißt dann sogenanntes gegenschimpfen, dass man eine Äußerung auch konnte, lässt vom gegenüber sodass mehrere Seiten zu Wort kommen, das ist bei der Nachricht dann schon etwas anderes, denn etwas, was passiert ist was berichtenswert ist das muss man nicht abrufen, weil sich das manchmal ja auch gar nicht.

Immer so direkt nachprüfen lässt. Beispielsweise geht es ja auch sehr oft um Schnelligkeit und vor allem bei Online-Medien ist den Halt so, dass man.

Man der erste sein will, der eine Nachricht gebracht hat und n beliebtes Mittel eine Nachricht als besonders wichtig zu kennzeichnen ist A die Sperrfrist. Man macht sozusagen ein Ereignis durch eine Sperrfrist wichtiger als es sehr oft ist. Und dann gibt es das Stilmittel der Eilmeldung, also eine Meldung, die besonders wichtig ist, wird gelabelt als Eilmeldung.

Und da gibt es einige Medien, einige online Medien, die sich.

In speziellen.

Rot erworben haben sehr oft Eilmeldungen abzuschicken, zum Beispiel Focus Online.

00:35:07 Jörg Wachsmuth

Oh ja, die sind die schnellsten dabei und bei den Vorbereitungen für dieses Seminar habe ich mal wieder eine Eilmeldung gekriegt, und zwar über WhatsApp, wurde mir.

00:35:17 Torsten Fuchs

Weitergeleitet, lass mich raten. Focus Online

00:35:19 Jörg Wachsmuth

Focus Online stand für die Überschrift Eilmeldung und wir sind seit Mitte Februar.

Krieg in der Ukraine mit drin und die Meldung lautete Kriegserklärung Russlands an Berlin wegen waschen wir mit Ukraine an dem Tag hat Deutschland erklärt wir werden jetzt doch irgendwie schwere Waffen liefern und.

Habe ich gedacht, OK ja, kann ja sein, dass sowas jetzt passiert ist und hab versucht das nachzuprüfen.

Also ich habe mir die Meldung angeguckt, sah auf den ersten Blick halt aus wie Focus Online, aber die Person, die mir die weitergeleitet hat, ist eine Person, wo ich manchmal so auch schon Zweifel an der Ausrichtung hatte. In den 2 Jahren.

Abstand halten dafür und insofern habe ich gesagt, ich prüf das mal nach. Ich gebe das bei Google ein und ich habe es nicht gefunden. Ich habe diese Live-Meldung diese Eilmeldung nicht gefunden, ich habe sie dann geguckt bei Google ich habe auf der Seite vom Fokus geguckt ich habe bei den Social Media Austritten geguckt Instagram bei Facebook, bei Twitter und ich habe es nicht gefunden ich habe dieses Bild aber ich habe es nicht gefunden also diese Grafik was schon Alarmsignal ist auf jeden Fall, denn an der Eilmeldung kommt natürlich auch auf der Startseite.

00:36:31 Torsten Fuchs

Was natürlich von einem.

00:36:43 Torsten Fuchs

Mediums und läuft oben als Crawl über den Bildschirm. Dass man die Wichtigkeit erkennt, wenn man sofort, wenn man die Seite aufruft.

00:36:54 Jörg Wachsmuth

Gut, dann hätte es natürlich sein können, dass diese Eilmeldung schon verdrängt ist, weil sie ja erstmal weitergeleitet werden musste über WhatsApp. Und dann habe ich mir gesagt, okay, ich gucke diese Eilmeldung.

Mal an bei Fokus also vor allem die im Social Media Bereich, wo die Grafik herkann. Das habe ich erkannt an dem Überschrift FOCUS Online und diesen bekannten blauen Haken dahinter für ist geprüft. Auf meiner Grafik hatte und dann habe ich mir verschiedene Eilmeldungen angeguckt um mir die Grafik angeguckt, die der Fokus benutzt hat und siehe da die Grafik stimmte.

Überein das, was ich gekriegt hatte, hatte eine Schrift mit nur Riesendram. Ja, der Fokus selber hatte fettere Schrift genommen oder zerrieben, teilweise ein Beet im Hintergrund, das hatte ich auch nicht, also wenn es um den Krieg geht, halt Panzer.

Irgendwie die dann da.

Durch die Landschaft fahren so angedeutet dann das nächste, das Logo vom Fokus da FOCUS Online Logo ja auch unterschiedlich bei dem Bild, das ich gekriegt habe, war es auf der rechten Seite.

Seite bei FOCUS Online selber bei den Vergleichsmeldungen war es zentriert in der Mitte und dann von der Farbgebung her bei dem, was ich gekriegt hab war kein weißt du mit drin ja das Wort online war in schwarz geschrieben und siehe da, bei der Originalmeldung von Fokus online was in weiß also eine völlige Bildmanipulation.

00:38:17 Torsten Fuchs

Die auf den ersten Blick nicht auffällt und vor allen Dingen die dem.

Wenn überhaupt, eher dem geschulten Auge auffällt. Denn eines muss man ja auch mal sagen, der normale Medienkonsument beschäftigt sich ja nicht mit der grafischen Gestaltung von Marken.

Von Corporate Design also der hat vielleicht irgendwie im Hinterkopf ja es könnte ungefähr der Fokus sein, weil ich ab und zu auf der Seite bin oder auf dem Spiegel oder die Süddeutsche aber.

Der Mensch, der normalerweise in einem anderen Beruf tätig ist, also nicht mit medienberuflich zu tun hat dem Fallen solche Feinheiten gar nicht auf also so selbst du müsstest ja sozusagen.

00:38:56 Jörg Wachsmuth

Auch erstmal überprüfen. Ich habe eine Weile dran gebraucht und muss natürlich sagen ja das Rot ist für mich Fokus gewesen, das da ist, das habe ich schon mal gesehen und das Logo vom Fokus ja.

K das erkennt.

Auch also irgendwo weiß man das und der normale Medien Konsument weiß vielleicht, wie die Webseite vom Fokus aussieht, aber er weiß halt nicht diese Details und wird sie wahrscheinlich auch gar nicht hinterfragen.

00:39:25 Torsten Fuchs

Und da merkt man auch die Gefahr so wie diese Meldung dann sozusagen sich verselbständigen können.

00:39:35 Jörg Wachsmuth

Sag guck mal was hier steht. Flüchtlinge zünden eine Kirche in Dortmund an. Ich habe dir ja gesagt eine.

00:39:42 Torsten Fuchs

Das ist so eine Sache wo man.

Auf dem Bild sieht.

Eine Feuerwehr, die.

Ein Feuer bekämpft an einer Kirche und um dieses Bild herum ist eine erfundene Geschichte. Das fängt übrigens schon bei der Schlagzeile an, also da ist schon eine nachrichtliche Zeitform, eigentlich müsste es heißen, Flüchtlinge haben.

Angezündet, wenn etwas im Präsens formuliert ist, bin ich da als gelernter Nachrichtenmann gleich skeptisch und denke das hat jemand geschrieben, der nicht lange Nachrichten produziert hat.

Aber das ist der typische Fall. Das Bild ist echt, aber die Feuerwehr war dort, um einen kleinen Brand zu löschen, der infolge einer Rakete eine Silvesterrakete entstanden ist, die in einem Bauplane geflogen ist und dann ein kleines Feuer entfacht hatte. Flüchtlinge waren nicht beteiligt, das heißt bei dieser Meldung hat jemand ein Interesse gehabt, Flüchtlinge in einen eher negativen Kontext zu setzen, sie würden.

Unsere Kultur angreifen, den christlichen Glauben und.

Angreifen wollen, indem sie.

Das Symbol des Glaubens, die Kirche in Brand setzen, sprich da hat jemand.

Eine private Agenda, eine politische Agenda versucht durchzusetzen, indem er ein Bild genommen hat, das die Wahrheit reflektiert, die Wahrheit abbildet, aber der Kontext ein ganz anderer ist.

00:41:20 Jörg Wachsmuth

Also du meinst die Seite, die ich gerade aufgerufen habe, ist gar nicht seriös.

Vielleicht untersuchen wir mal jetzt woran man.

Fake News erkennt.

00:41:29 Torsten Fuchs

Fake News sind gar nicht so einfach zu erkennen, denn man ist ja nicht immer vor Ort. Natürlich, wenn man etwas vor Ort direkt nachprüfen kann, ist das natürlich immer am besten, aber das lässt sich natürlich.

In den seltensten Fällen verwirklicht. Bestes Beispiel ist ja gerade, militärische Konflikte in der Ukraine. Man sieht Bilder und kann sie aber nicht verifizieren, dafür gibt es dann hochspezialisierte Fakten Checker, die sowas machen, aber die Frage ist, wie kann man so unser tägliches Umfeld in seinem Alltagsleben eine Fake News erkennen? Zuerst sollte man sich kritisch fragen.

Kann das wirklich passiert sein?

00:42:08 Jörg Wachsmuth

Ja vielleicht auch so n bisschen das Bauchgefühl ne, wenn ich die meisten Fakes, die ich kriege, krieg ich ja wahrscheinlich, weil ich in Social Media unterwegs bin oder ich krieg das von irgendeinem Freund oder Freundin weitergeleitet hier guck mal siehst du was da passiert ist guck dir mal dieses Video an diese Meldung und so und dann einfach mal Fragen ja gerade kritisch Fragen Was ist da eigentlich.

Worum geht’s?

Kann das so sein, wie es da geschrieben ist?

00:42:35 Torsten Fuchs

Genau und gerade bei einer Geschichte wie Flüchtlinge zünden eine Kirche an, dann empfiehlt sich, einfach mal in die Suchmaschine deiner Wahl.

Die Worte einzugeben, Feuer, Kirche, Flüchtlinge und dann sich einfach mal auswerten zu lassen, wenn dann nichts kommt, keine Meldung von der Polizei, von lokalen Medien oder von überregionalen Medien, dann sollte man schon skeptisch sein, weil.

Wenn die Geschichte tatsächlich so gewesen wäre, dass Flüchtlinge eine Kirche anzünden, dann hat das natürlich Nachrichtenwert. Gar keine Frage, weil.

00:43:11 Jörg Wachsmuth

Und dann wird es aber nicht nur auf einer Seite gemailt, sondern auf ganz vielen Seiten. Und dann wird es eine Feuerwehrmeldung geben, in dem.

Wo die Feuerwehr?

Sagt sie.

Dann im Einsatz an einer Kirche, in der in der Stadt. Es gab einen Brand, diesen wird es auf jeden Fall geben und dann den Hinweis, wahrscheinlich Brandstiftung und vermutlich nichtdeutsche oder.

Flüchtlinge halt. Oder als Brandstifter wurden ja schon bekannt, ist. Spätestens die Polizei würde das dann melden, das gibt es dann und dann wird es auch eine Agenturmeldung dazu geben.

00:43:45 Torsten Fuchs

Ja dann würde die dpa die ja in der Regel vor Ort.

Einen Korrespondenten hat, der würde dann der, der ist dann auch lokal oder Hyperlokal sehr gut vernetzt.

Mit seinen Quellen bei Feuerwehr und Polizei sprechen. Die kennen sich dann in der Regel auch persönlich, da kann man immer mal anrufen und kriegt auch mal eine Information zugesteckt beziehungsweise das ist ja auch üblich, dass die Feuerwehr selbst Bilder macht und dann sozusagen an die Journalisten weiterreicht.

00:44:15 Jörg Wachsmuth

Ich bin.

Zu der Meldung, gerade mal hier auf diese Webseite.

Gesurft, wo ich die drauf gefunden hab und hab mir die angeguckt, die haben überhaupt gar kein Impressum, also da ist gar nicht erklärt wie ich die erreichen kann. Das ist aber in Deutschland vorgeschrieben und mit seriösen Medien können Sie das haben, oder?

00:44:32 Torsten Fuchs

Jedes seriöse Medium hat ein Impressum. Das muss es auch haben. Ansonsten kann man abgemahnt werden und das ist also schon das zweite Alarmzeichen. Wenn also eine Seite, die ist, dann wirklich dubios und da kann man davon ausgehen, dass keine seriöse Nachrichtenmeldung ist, wenn sie auf einer Seite publiziert wird, die über kein Impressum oder über eine Anschrift über eine Adresse verfügt, sodass man gar nicht sehen kann.

Die Seite hat der Betreiber dieser Seite einen Sitz, einen Redaktionsanschrift irgendwo in einem deutschen Ort oder Senden die aus Tuvalu?

00:45:11 Jörg Wachsmuth

Das gibt es ja auch viele Seiten, die außerhalb von Deutschland sind und Nachrichten generieren in der Zwischenzeit ein häufiges Phänomen im Internet, die Frank.

Bereich in Griechenland Rumänien oder sonst wo auf der Welt oder in den USA und generieren Nachrichten Seiten ich habe auch gehört, dass die US-Medien, aber das will jetzt nur eine Randnotiz teilweise Redakteure in Indien haben die dann über irgendwelche.

Liveberichterstattung durch das Internet also Internet Streams den Sitzungen im lokalen Rathaus zugeschaltet sind und in Indien die Artikel zu den Rathaus Sitzungen quasi schreiben die dann in USA wieder veröffentlicht werden.

Das nenne ich globales Nachrichtennetzwerk.

00:45:52 Torsten Fuchs

Das ja das ist eine besondere Art der Nachrichtenagentur.

00:45:58 Jörg Wachsmuth

Geht wahrscheinlich nur in der englischen Sprache. Im Deutschen ist das so noch nicht möglich. Die meisten Meldungen werden dann im Sprachraum auch generiert und verfasst. Und fassen wir einfach mal zusammen, wenn du dir bei einer News, die du kriegst, einen Bericht von Freunden oder sowas nicht sicher bist bei dem, was du bei Social Media gefunden hast, hör auf dein Bauchgefühl ein Stück weit, sag mal.

Dir kann diese Meldung stimmen und wenn du dir nicht sicher bist, dann überprüf sie, bevor du sie teilst. Weil wenn du sie teils verbreitest, du diese Fake News weiter überprüf sie gib sie bei Google ein, guck dir die Seite.

An wo?

Meldung angeblich herkommt erstmal die Social Media Seite, dann die Internetseite. Ist das ein seriöser Anbieter? Gibt es ein Impressum, kannst du Kontakt mit ihnen aufnehmen über E-Mail, Telefon, Post?

Das ist die Frage, die da geklärt wird. Wer ist verantwortlich dafür und gibt es weitere Medien, weitere Seiten, die über dieses Thema berichten?

00:46:58 Torsten Fuchs

Genauso ist es.

00:46:59 Jörg Wachsmuth

Ja, und wenn?

Diese Meldung ein Einzelläufer ist, ist sie meistens auch eine Fake News.

Fake News und Jugendkasse entlarven.

00:47:37 Stefan

Hey, danke für das Seminar. Hat mir wirklich sehr weitergeholfen.

00:47:41 Martina

Danke für das spannende Seminar, Fake News und Lügenpresse. Ich habe doch ganz viele Informationen mit.

Können die in meinem normalen Alltag auch noch mal besser einbauen? Kann wo ich besser mit umgehen kann? Wo kann ich mir wirklich die realen Fakten rausziehen und was ist wirklich Fake? Ich danke euch.

00:47:59 Andreas

Es war ein sehr spannendes und informatives Seminar und ich danke dafür, dass ich dabei sein durfte. Es hat mir sehr viel gebracht, beim nächsten Mal. Sehr gerne wieder.

00:48:10 Heike Müller

Sehr interessantes Seminar und ich bin sehr dankbar dafür.

00:48:15 Heike Müller

Dass ich daran teilgenommen habe. Und ja, ich kann das so weiterempfehlen.

Fake News und Jugendpresse entlarven.

Medien und Nachrichten verstehen.

Wir erstellen einen Podcast.

Gefördert von der Medienanstalt Berlin Brandenburg, ein Projekt zur Medienkompetenz.

Ein Podcast mit Jörg Wachsmuth und Torsten Fuchs.

Eine Produktion der Wachsmuth Medien GmbH 2022.

Im Auftrag von der Medienanstalt Berlin Brandenburg. MABB. Und unterstützt von Radio PELI ONE

 

 

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