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Spitze in der Charlottenburger Suarezstraße

Spitze in der Charlottenburger Suarezstraße 53 | Foto: Redaktion

In dieser Folge von “Charlottenburg in Bewegung” spricht Oliver Springer mit Katharina Göres vom Geschäft “Spitze”, das sich auf historische Kleidung, Textilien und Accessoires insbesondere aus der Zeit von 1860 bis 1960 spezialisiert hat.

Die heutige Inhaberin hat das Geschäft vor einigen Jahren von Herbert Lorenz Mayr und Axel Noltekuhlmann übernommen, die es am 1. Mai 1985 gegründet haben.

Katharina Göres vom Geschäft “Spitze”, hat sich auf historische Kleidung, Textilien und Accessoires insbesondere aus der Zeit von 1860 bis 1960 spezialisiert.

Die Waren stammen aus ganz unterschiedlichen Quellen. Zum Teil bekommt Katharina Göres sie von Privatpersonen, die sie ihr anbieten, zum Teil von Auktionen oder Märkten.

Katharina Göres erklärt, dass sie die Kleidungsstücke vor dem Verkauf sorgfältig prüft, reinigt und gegebenenfalls repariert. Sie betont, dass historische Textilien mit kleinen Mängeln oft noch als Zeitdokumente betrachtet werden können und dass sie auch repariert oder verändert.

Geschäft “Spitze” – historische Kleidung, Textilien und Accessoires insbesondere aus der Zeit von 1860 bis 1960 | Foto: Redaktion

Das Angebot von “Spitze” umfasst eine große Vielfalt an historischen Kleidungsstücken, Textilien und Accessoires. Dazu gehören Kleider, Röcke, Jacken, Mäntel, Hüte, Schuhe, Schmuck, Taschen und Schirme. Die Stücke stammen aus verschiedenen Ländern und Epochen und sind in unterschiedlichen Preisklassen erhältlich. Die Preise im Laden variieren stark und beginnen bei 5 Euro und reichen bis zu 1.700 Euro für besondere Stücke wie ein Paillettenkleid aus den 20er Jahren.

Die Kundschaft von “Spitze” ist breit gefächert. Theater, Film und Fernsehen gehören ebenso dazu wie Sammler, Modeinteressierte und Menschen, die etwas für Hochzeiten oder andere besondere Anlässe suchen.

Geschäft “Spitze” – historische Kleidung, Textilien und Accessoires insbesondere aus der Zeit von 1860 bis 1960 | Bildmaterial: Spitze

Das Geschäft befindet sich in der Suarezstraße 53 in Berlin-Charlottenburg, die auch als Berliner Antikmeile bekannt ist. Es ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen.

Das Geschäft hat zwei reguläre Öffnungstage, Freitag und Samstag. Ankaufs- und Beratungstermine finden (nach vorheriger Vereinbarung) auch außerhalb der Öffnungszeiten statt.

 

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Kontakt

Katharina Göres
Suarezstr. 53
14057 Berlin
Telefon & Fax: + 49 – (0)30 – 313 10 68
Mail: mail@spitze-berlin.de

Website

Öffnungszeiten:

Fr:     14:00 – 19:00 Uhr
Sa:    12:00 – 16:00 Uhr
und nach Vereinbarung

Transkript zur Episode

Oliver Springer: Charlottenburg in Bewegung. Ich bin Oliver Springer, zu Gast ist heute Katharina Göres von “Spitze” in der Suarezstraße. Hallo.

Katharina Göres: Hallo!

Oliver Springer: Bevor wir ins Detail gehen, beschreib am Besten selbst in, also ganz wenigen Worten, was es in deinem Laden gibt.

Katharina Göres: Ganz kompakt könnte man sagen historische Bekleidung, Textilien und Accessoires.

Oliver Springer: Und ein bisschen weniger kompakt, noch so an Kategorien vielleicht.

Katharina Göres: Ja, also detailliert könnte man sagen: Unter historischer Bekleidung versteht man eben Kleidungsstück-Originale – Kleidungsstücke aus den verschiedenen Jahrzehnten. Und das heißt also wirklich: keine Kostüme in dem Sinne, wie man sie im Theater findet oder was Angefertigtes speziell historisch, sondern eben original Kleidung, die Menschen in den jeweiligen Zeiträumen tatsächlich getragen haben. Bei Textilien, da fällt zum Beispiel Tisch und Bettwäsche mit rein oder Deckchen oder eben auch andere textile Dinge wie Handschuhe, wenn sie denn textil sind. Und bei den Accessoires gibt es wirklich eine große Breite von Taschen, Hüten, Schuhen über Fächer, Modeschmuck – Accessoires! Bei den Accessoires gibt es eine große Breite, die man benennen kann jetzt mal ganz exemplarisch: Taschen, Hüte, Schuhe, Modeschmuck, Schirme, zum Beispiel, Schuhe.

Oliver Springer: Und wieso ausgerechnet der Zeitraum zwischen 1860 und 1960?

Katharina Göres: Das ist historisch bedingt durch die Gründer dieses Geschäftes. Das Geschäft existiert ja nun schon eine Weile. Am 1. Mai 1985 wurde es gegründet, und die beiden Gründer Herbert Lorenz Mayr und Axel Noltekuhlmann haben sich eben überlegt, eine Spanne zu ziehen von 100 Jahren. Das älteste Stück, was man hier im Geschäft finden kann, ist aus der Zeit um 1860, und es endet 1960 – im Groben – also, da gibt’s natürlich auch Ausreißer, oder man kann auch bis Ende der 60er Jahre sagen, doch denke ich aus dem Grunde auch – nicht nur um die 100-Jahres-Spanne zu haben – sondern weil dann auch viele Dinge sich gerade im Textilen verändert haben die Stoffqualität, die Art der Fertigung etc.

Oliver Springer: Gibt es auch neue Sachen, die alt aussehen, oder gibt es bei “Spitze” ausschließlich Originale?

Katharina Göres: Es gibt auch Kleidungsstücke oder überhaupt Dinge, auch Accessoires, die neueren Datums sind und alt aussehen. Ganz neue Dinge wird man hier aber nicht finden. Also man findet nichts aus den 90ern. Sagen wir so … Also es gibt Replika aller Art aus den 80ern, spätestens.

Oliver Springer: Und sind die Sachen überwiegend gebraucht oder sind das Restposten von damals? Wie, wie kann ich mir sowas vorstellen?

Katharina Göres: Es gibt beides. Überwiegend sind es gebrauchte, bereits getragene oder genutzte Dinge. Es gibt aber auch Artikel, die noch nie genutzt wurden, die eben so sind, wie sie die Fabrik das Atelier oder was auch immer verlassen haben.

Oliver Springer: Dann waren sie irgendwo für 50 oder 100 Jahre in einer Box.

Katharina Göres: Zum Beispiel, genau. Oder eben … ja in Boxen, in Truhen … unnangetastet.

Oliver Springer: Und wie finden die Sachen dann den Weg in deinen Laden?

Katharina Göres: Da gibt es ganz unterschiedliche Wege: Im Prinzip kann man in der Basis sagen, dass sehr viele Menschen auf mich zukommen und hierher kommen und mir etwas anbieten. Das macht den größten Teil aus. Also, wenn jetzt zum Beispiel jemand verstirbt, werden Wohnungen geräumt, da werde ich manchmal auch direkt in die Wohnung gerufen, um zu schauen, ob da was für mich dabei ist.

Katharina Göres: Und die Motivation der meisten Menschen, die eben auf diesem Weg zu mir stoßen, ist zu sagen: “Das soll nicht im Container landen”, was ja häufig passiert, wenn dann schnell was geräumt werden muss. Es gibt dann aber auch Sammler, die dann auch sagen, sie haben jetzt niemanden, dem sie das überlassen können und auch die Sorge haben, dass es im Müll landet, die kommen hierher. Es gibt sicherlich auch die Möglichkeit, das nutze ich auch, auf Märkten zu schauen. Auch Auktionen sind eine Option, wenn ich gezielt etwas suche oder wenn es Sinn ergibt, weil eine bestimmte Nachfrage besteht.

Oliver Springer: Und ist es schwierig, das – den Bedarf zu decken oder ist das Angebot eigentlich groß genug?

Katharina Göres: Das Angebot an sich ist groß genug. Das hat sich auch sehr stark verändert. Ich weiß nicht, ob das eben auch mit der Coronazeit zusammenhängt, aber die Angebote erfolgen heutzutage wirklich auf täglicher Basis, was auch gar nicht so einfach ist zu händeln. Das war definitiv früher nicht so, das war etwas rarer gesät. Natürlich ist nicht immer alles passend, aber viele Angebote sind tatsächlich gut, und das macht es auch ein bisschen schwierig, einfach die Kapazität an Raum und auch finanziellen Mitteln damit irgendwie in Einklang zu bringen.

Oliver Springer: Kauft ihr auch Waren an, die in privatem Besitz sind und sagen wir mal, wenn jemand seinen Dachboden aufräumt und da jetzt was spontan gefunden hat, ohne dass er sonst irgendwie jemals schon irgendwas verkauft hätte, so … also wirklich Leute, die Privatsachen gefunden haben, das sind auch Quellen?

Katharina Göres: Ja, also im Prinzip würde ich das beides als privat bezeichnen, denn wenn jemand einen Dachboden räumt, ist es meistens auch eine Privatperson oder eine Familie, die das macht. Also ich habe jetzt selten direkten Kontakt zu Räumungsunternehmen. Es gibt hier in der Straße natürlich Händler, die Räumungen machen, die mich dann auch manchmal rufen, das gibt’s schon. Es ist so, dass manche Angebote – oder die meisten Angebote gehen in eine Richtung, nämlich hauptsächlich für Damen, wird viel angeboten.

Katharina Göres: Hingegen für Herren ist das Angebot relativ klein. Es ist historisch wahrscheinlich, weil die Herren eher aufgetragen haben und die Sachen irgendwann zerfielen … Gab’s dann schon mal nicht so viel für Herren. Und das, was es gab, da gab es dann auch noch andere Zeiten, wo es mehr gab, ist einfach schon in guten Händen. Und da sieht es eher rar aus. Also, und manchmal kommen die Leute sogar und erzählen, dass sie gerade etwas räumen. Und dann frage ich nach Herrensachen und dann sagen die: Nee, das haben wir weggeschmissen. Also denen wird nicht so viel Bedeutung beigemessen, merkwürdigerweise, wie der Damengarderobe und den Accessoires.

Oliver Springer: Und repariert ihr auch Dinge, arbeitet ihr Kleidung auf? In welchem Zustand überhaupt kommen die Sachen an bei euch?

Katharina Göres: Ja, eigentlich gibt es an fast allen Dingen, die hierher kommen, etwas zu tun. Also der Gang der Dinge ist, dass man das sichtet, also nach der ersten Einkaufssichtung dann noch mal ganz konkret und schaut: Was muss eventuell repariert werden, was muss gereinigt werden? Also gereinigt werden alle Sachen, generell, aber manchmal gibt es ja so speziell Flecken, da muss man auch noch mal extra ran. Dann gibt es eben diesen Prozess, das zu erarbeiten. Dann wird etwas zum Beispiel auch gebügelt, und dann wird das erst ausgepreist und einsortiert. Und das Reparieren mache ich jetzt teilweise auch selber, aber ich habe auch eine Änderungsschneiderin, die ganz fantastisch mit alten Textilien umgehen kann, zu der ich dann auch vieles bringe.

Oliver Springer: Also muss man sich keine Sorgen machen, wenn man eigentlich ein schönes Stück hat, an dem aber was kaputt ist, ruhig anbieten …

Katharina Göres: Ja, unbedingt! Ich finde sogar, es wird zu schnell weggeschmissen, denn historische Textilien, die irgendwelche Fehler oder Reparaturstellen haben, sind manchmal trotzdem als Ganzes wirklich ein – auch ein Zeitdokument oder etwas, womit man so oder so noch was machen könnte, auch wenn man eben das Textil dann nicht mehr in der Form, wo das Kleidungsstück vielleicht, maximal zerstört, nicht mehr in der Form nutzen kann. Aber ich würde immer erst einmal anbieten. Wegschmeißen kann man es immer noch.

Oliver Springer: Auf jeden Fall. Lass uns über deine Kundschaft sprechen! Das sind nicht nur Privatleute. So manches aus eurem Angebot ist auf einer Theaterbühne oder im Kino dann auch zu sehen.

Katharina Göres: Durchaus. Ich denke, dass dieses Geschäft in 38 Jahren Existenz nicht überlebt hätte, ohne Theater, Film und Fernsehen. Das sind schon die Kunden, die tatsächlich maßgeblich dieses Geschäft am Leben erhalten haben, über all die Jahre … auch wenn sich das jetzt seit letztem Jahr, seit der Krieg in der Ukraine läuft, ein bisschen verändert hat. Da ist der Film doch auch in eine kleine Krise gerutscht und ein wenig weggebrochen, aber es erholt sich ein Glück wieder.

Katharina Göres: Es gibt dann so Beispiele …: “The Monuments Men” hat sich hier Stücke ausgewählt für den Film oder “The Grand Budapest Hotel” oder auch neueren Datums “Babylon Berlin” hat für die letzte Staffel, aber auch schon für vorhergehende Staffeln, hier eingekauft. Oder die Ausstattung hat zum Beispiel die historischen Schaufensterfiguren, die historischen Hutständer, Büsten und Accessoires als Deko ausgeliehen. Es gibt auch Theaterbühnen, die Schaubühne – Renaissancetheater, hier in der Stadt oder auch andere Bühnen bundesweit und auch im Ausland, ebenso wie Opernhäuser oder zum Beispiel die Salzburger Festspiele. Das ist wirklich ein ganz breites Spektrum an Kunden aus dem künstlerischen Bereich.

Oliver Springer: Und sonst? Wer gehört so zu euren Kunden?

Katharina Göres: Das ist wirklich sehr, sehr bunt. Es gibt tatsächlich Sammler, die einfach sich begeistern und dann auch ganz gezielt nach Stücken suchen. Dann gibt es Menschen, die einfach Mode lieben und auch die Qualität der Stoffe und die Art der Qualität der Fertigung aus dem historischen Bereich. Es gibt ebenso Kunden, die für Hochzeiten etwas suchen, sowohl Bräute als auch Gäste. Dann gibt es verschiedene Events wie Krimidinner, Mottopartys oder eben auch die bekannte und beliebte Partyreihe BOHÈME SAUVAGE hier in der Stadt, die eben diese 20er-Jahre-Partys organisieren. Das sind so im Großen die Kunden, die hierherkommen.

Oliver Springer: Sammler wollen ihre Sachen behalten. Wer einfach auf eine spezielle Party geht, der braucht die Sachen ja nicht unbedingt für immer. Verkauft ihr nur oder kann man sich auch was mieten?

Katharina Göres: Tatsächlich hat sich das hier schon bei meinen Vorgängern nicht bewährt Kleidung, die getragen oder eben im Theater, Film, Fernsehen bespielt wird, zu vermieten. Das mache ich nicht, da gibt es auch Adressen in der Stadt, die darauf spezialisiert sind, die da einfach auch ganz andere Strukturen haben. Denn das hat ja auch viel mit weiterem Aufwand zu tun, die Sachen dann immer zu reinigen. Und es kommt auch vieles nicht in dem Zustand zurück. Und dann ist immer die Frage, selbst wenn man sich da vertraglich absichert, gab es da einfach meist böses Blut, deswegen nein, vermietet wird nicht. Dafür, wie gesagt, gibt es andere Adressen.

Oliver Springer: So unterschiedlich die Stücke im Sortiment sind – kannst du uns so einen kleinen Eindruck von den Preisen vermitteln?

Katharina Göres: Ja, das kann ich durchaus sagen, es gibt hier für jeden etwas. Es geht bei 5 Euro los. Und ich nenne jetzt mal eines der teuren Stücke, das ist ein 20er-Jahre-Kleid mit Pailletten in Fliederfarben, das liegt bei 1.700 Euro.

Oliver Springer: Also ein ganz großes Spektrum.

Katharina Göres: Ganz großes Spektrum. Und ich lege auch Wert drauf, dass hier für jeden etwas zu haben ist. Es ist ein ganz großes Spektrum, und das ist mir auch wichtig, dass jeder, der hier reinkommt, sich bei Gefallen etwas leisten kann.

Oliver Springer: Gemessen daran, aus welcher Zeit das Warenangebot stammt, ist der Laden selbst noch nicht historisch, aber auch auf einem guten Weg dahin. Du hast jetzt gesagt 35, 37 Jahre …

Katharina Göres: 38 Jahre.

Oliver Springer: 38 Jahre …

Katharina Göres: Also 1. Mai 1985 ist das Gründungsdatum. Dann sind sie ja jetzt dieses Jahr 38 gewesen, das heißt im nächsten Jahr 39 Jahre.

Oliver Springer: Und du hast den Laden dann übernommen, wie hast du den gefunden? So also, das ist ja nicht irgendwie so, dass es davon irgendwie 100 gibt … Und wenn man jetzt das vorhat, oder hattest du es gar nicht vor …?

Katharina Göres: Ich hatte es nicht direkt sofort vor. Tatsächlich habe ich hier in Berlin, an der Hanns-Eisler Gesang studiert. Also mein erlernter Beruf ist der einer Opernsängerin, Opern-Konzertsängerin. Und die Begeisterung für Historisches ist mir vielleicht auch ein bisschen in die Wiege gelegt, da meine Eltern beide Kunsthistoriker sind und ich mit Historie groß geworden bin und das quasi ständig eingeatmet habe. Und auch persönlich war ich, hatte ich immer eine Leidenschaft und ein Interesse für historische Textilien explizit. Und auch historische Textil-Techniken, auch die Maschinerie und alles, was da so dazugehört. …Und eben Mode,

Oliver Springer: Dann hat sich das so langsam entwickelt, immer mehr?

Katharina Göres: Also als Hobby lief das immer nebenher. Ich habe auch schon immer selber gesammelt, weil mich das eben begeistert hat. Und dann war ich aus, ja, verschiedenen Gründen, habe ich ein bisschen gehadert mit meinem erlernten Beruf, weil ich auch gespürt habe, dass das zu dem Zeitpunkt in meinem Leben nicht mehr ganz gepasst hat. Ich habe mir Familie gewünscht. Und das ist ein etwas schwieriger Beruf mit Familie als reisende freiberufliche Sängerin … Und habe aktiv überlegt, was ich denn noch machen kann in meinem Leben.

Katharina Göres: Und ich war dann hier 2018 mal wieder hier im Geschäft und habe mich unterhalten mit den Eigentümern, und es stand im Raum, dass sie das Geschäft abgeben wollen. Und da habe ich auch noch nicht so ganz konkret drüber nachgedacht. Ich habe aber meine Karte hiergelassen und gesagt, dass man mich doch anrufen könnte, wenn niemand gefunden wird, der das übernehmen würde, und das haben die beiden dann tatsächlich getan. Und in dem Moment kam dann aber erst die Überlegung, ernsthaft darüber nachzudenken, das zu machen.

Oliver Springer: Gab’s so einen kleinen Auweia-Moment?

Katharina Göres: Ja, es gab einen kleinen “Oh, oje!”-Moment”. Wirklich … Das das war eben wirklich nicht so ganz präsent, vielleicht ganz unterbewusst, als ich die Karte hierließ, aber eben wirklich nicht so konkret, und dann habe ich gedacht: Warum eigentlich nicht? Das passt doch perfekt. Und das ist ja auch ein Geschäft, was schon ’nen Namen hat. Ich hab ja hier nicht nur was neu gestartet, sondern ich habe was Bestehendes übernommen, auch den Kundenstamm und einfach den Bekanntheitsgrad in der Szene, sag ich jetzt mal.

Oliver Springer: Das ist auf jeden Fall viel wert, der Anfang ist ja generell immer schwierig und …

Katharina Göres: Richtig, und da konnte ich hier auf dieser fantastischen Basis aufbauen. Also was die beiden Herbert Lorenz Mayr und Axel Noltekuhlmann hier aufgebaut haben in vielen, vielen Jahrzehnten, ist wirklich fantastisch … Leider ist Axel Noltekuhlmannnn verstorben Ende 2019, war schwer krank. Aber Herbert Lorenz Meyr, mit ihm stehe ich in sehr gutem, auch freundschaftlichem Kontakt mittlerweile, und wir tauschen uns viel aus, ich kann auch wirklich viel lernen, immer wieder, und von den Erfahrungen vieles erhören, was wichtig ist, einfach um hier sich weiterzuentwickeln.

Oliver Springer: Das sind eine gute Voraussetzung. Gute Voraussetzungen birgt auf jeden Fall auch die Lage, denn die Suarezstraße ist ja als Berliner Antikmeile bekannt.

Katharina Göres: Das stimmt. Also, dieser Standort ist der dritte Standort des Geschäftes “Spitze”. Ganz ursprünglich war das Geschäft in der Pestalozzistraße. Dann gab es einen Umzug in die Weimarer Straße, also ist alles hier in Charlottenburg, aber vor, ich würde jetzt sagen ungefähr 18 Jahren, ist das Geschäft hierher umgezogen in die Suarezstraße. Und es hatte natürlich den großen Vorteil: Es gibt hier eine wirklich große Laufkundschaft auch … Also, das gab es bei den anderen Standorten in der Form nicht. Und dadurch, dass jetzt viele hier eben in diese Antiquitätenmeile kommen, die als solche auch bekannt ist, Menschen können hier von Tür zu Tür gehen und alles entdecken, was es hier gibt. Und das bringt natürlich für jedes einzelne Geschäft Vorteile.

Oliver Springer: Zumindest mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist der Laden ja auch sehr gut zu erreichen.

Katharina Göres: Das ist wahr, das muss man wahrscheinlich so betonen. Also, das Geschäft liegt in der Suarezstraße 53, in Berlin-Charlottenburg und liegt zwischen der Kantstraße und der Bismarckstraße beziehungsweise dem Kaiserdamm. Man kann dieses Geschäft wunderbar zum Beispiel über die U2, den Sophie-Charlotte-Platz, erreichen oder eben mit dem M49-Bus oder dem X34 vorne auf der Kantstraße. Oder auch vom S-Bahnhof Charlottenburg oder Messe-Nord kann man hier gut hinkommen.

Oliver Springer: Das ist dann schon ein ziemlicher Lauf, aber …

Katharina Göres: Jaaaaa.

Oliver Springer: Ungefähr genauso lange, würde ich sagen, dauert es auch vom U-Bahnhof Bismarckstraße, da kann man auch ganz gut laufen.

Katharina Göres: Das kann man, aber dann kann man auch noch eine Station weiter bis Sophie-Charlotte-Platze fahren.

Oliver Springer: Kommt drauf an, wo, woher man kommt.

Katharina Göres: Das stimmt.

Oliver Springer: Parkmöglichkeiten, da muss man improvisieren, wahrscheinlich?

Katharina Göres: Ja, man kann Glück haben …

Oliver Springer: Du guckst gerade …

Katharina Göres: So wie jetzt ist gerade direkt vor der Tür ein Parkplatz frei. Aber generell … Wir haben hier in dem Bereich noch keine Parkraumbewirtschaftung und dadurch ist das immer mit etwas Zeit verbunden und nicht so einfach, ehrlicherweise, einen Parkplatz zu finden.

Oliver Springer: Also, am besten laufen, mit dem Fahrrad kommen oder …

Katharina Göres: Ja …

Oliver Springer: Oder mit den Öffentlichen …

Katharina Göres: Genau.

Oliver Springer: Wichtig auch: am richtigen Wochentag in die Suarezstraße kommen, denn ihr habt ja nicht an jedem Tag offen.

Katharina Göres: Das ist richtig. Dieses Geschäft hat zwei reguläre Öffnungstage. Das sind einmal Freitag, 14 bis 19 Uhr, und Samstag 12 bis 16 Uhr sowie nach Vereinbarung. Ich möchte gerne erklären, warum das so gestaltet ist. Es ist so, dass der Löwenanteil an Arbeit darin liegt, Dinge vorzubereiten. Eben was ich vorhin schon gesagt habe, wie das mit Kleidungsstücken, aber auch mit allen anderen Sachen, auch bei Schmuck, man muss viel reparieren oder reinigen.

Katharina Göres: Und das alles unterzubringen, also, wenn ich jetzt die ganze Woche geöffnet hätte, würde das nicht funktionieren, dann würde ich nicht zurande kommen mit der Zeit … Plus: Es gibt auch viele Termine unter – also in der Woche – auch bei Kostümbildern. Das kann man nicht zu Öffnungszeiten machen, dann könnte ich die anderen Kunden nicht ordentlich bedienen. Und auch Privatkunden kommen mit Terminen in der restlichen Zeit der Woche. Das ist einfach so besser zu händeln, plus, familiär ist es auch einfacher.

Oliver Springer: Also, zwei Tage geöffnet …

Katharina Göres: Jawohl!

Oliver Springer: Freitag und Samstag dann zu den Zeiten, die wir genannt haben. Wir schreiben das auch noch mal auf unsere Website, aber du arbeitest jeden Tag, das …

Katharina Göres: Ich bin außer Sonntag jeden Tag hier.

Oliver Springer: Nicht, dass da ein falscher Eindruck entsteht. Termin, hast du noch mal gesagt: Gerade auch, wenn man was selbst anbieten will, sollte man auch nicht unbedingt einfach so zu den Öffnungszeiten kommen, sondern dann auch lieber sich vorher melden.

Katharina Göres: Ja. Also, da bitte ich um Verständnis, dass eben Angebote zum Ankauf wirklich nur mit Termin sein sollten, denn in den Öffnungszeiten kann ich dem nicht gerecht werden.

Oliver Springer: Unabhängig vom Wochentag kann man natürlich auf die Website draufgucken.

Katharina Göres: Jawohl, da kann man sich informieren, da gibt es vor allen Dingen viel Bildmaterial. Die Website ist etwas älter, das wird sicherlich zeitnah auch noch mal umgestaltet, aber für einen ersten Eindruck und die wichtigsten Informationen ist man da sehr gut aufgehoben.

Oliver Springer: Dann sag am besten die Adresse …

Katharina Göres: WWW, Spitze, Minus, Berlin, Punkt, D, E … [www-spitze-berlin.de]

Oliver Springer: Ja, dann: Danke fürs Mitmachen!

Katharina Göres: Ich danke auch für das Gespräch, vielen Dank!

 

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