In dieser Folge unseres Podcasts “Charlottenburg in Bewegung” spricht Oliver Springer mit Helge Schliephake, einem Hobbyfotografen, der sich auf Fotos und Videos aus dem Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf spezialisiert hat.
Helge Schliephake erzählt, wie die Idee zu seinem Instagram-Account “@charlottograph” entstand. Bei Spaziergängen durch seinen Bezirk entdeckte er immer wieder neue, interessante Motive. Mit seinen Fotos möchte er die verschiedenen Facetten von Charlottenburg-Wilmersdorf zeigen, von den bekannten Touristenattraktionen wie dem Schloss Charlottenburg und dem Funkturm bis hin zu den weniger bekannten Ecken des Bezirks.
Es gibt einige Foto-Accounts auf Instagram, die sich auf Berlin spezialisiert haben. Das Projekt von Helge Schließhake unterscheidet sich jedoch von diesen, da er ausschließlich Fotos aus Charlottenburg-Wilmersdorf veröffentlicht.
Auf ein bestimmtes Genre will er sich mit “@charlottograph” allerdings nicht festlegen. Seine bisherigen Aufnahmen fallen vor allem in die Kategorien Architektur, Streetfotografie und Natur. Er legt Wert auf qualitativ hochwertige Bilder und informative Bildunterschriften, die dem Betrachter einen Einblick in die Geschichte und Kultur des Bezirks geben.
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Transkript zur Episode
Oliver Springer: Charlottenburg in Bewegung. Ich bei Oliver Springer, zu Gast ist heute Helge Schliephake und zwar in seiner Eigenschaft als Hobbyfotograf, der sich bei seinem aktuellen Projekt auf Fotos und Videos aus unserem Bezirk spezialisiert. Hallo!
Helge Schliephake: Hallo, vielen Dank für die Einladung.
Oliver Springer: Ich freue mich. Es gibt ja auf Instagram keinen Mangel an Fotos aus Berlin, aber du hast dich auf Bilder und Videos aus unserem Bezirk spezialisiert, das macht sonst keiner. Ich hab jedenfalls wirklich niemanden gefunden, du wahrscheinlich auch nicht.
Helge Schliephake: Nee, bisher nicht, also es gibt welche, die natürlich sich so ein bisschen regional fokussieren und dann viele Bilder aus einem Bezirk machen, aber genau, wie du sagst, die meisten konzentrieren sich auf Gesamtberlin. Ja, so die typischen Touristenziele, viele haben auch kreativere Ideen und laufen rum, aber Motive wiederholen sich dann doch sehr stark.
Oliver Springer: Naja, ich denke, das wird auch daran liegen, dass ein ganz großer Teil der Fotos einfach von Touristen kommt und die kommen an bestimmten Punkten vorbei und – ist ja auch nichts dagegen zu sagen, diese Sachen zu fotografieren, zum Teil entstehen ja auch wirklich gute Bilder. Auch bei den Motiven in Charlottenburg, da ist mir auch aufgefallen, wie oft ich das Schloss jetzt schon gesehen habe. Nicht, dass das irgendwann wirklich langweilig wird, aber so zwischendurch ein bisschen Abwechslung, das wär schon schön.
Oliver Springer: Wenn man hier wohnt, dann sieht man die Gegend aber natürlich mit anderen Augen als ein Tourist. Du hast mit einer ganz kurzen Ausnahme dein ganzes Leben “hier” verbracht, wo eigentlich genau?
Helge Schliephake: Das stimmt, also aufgewachsen bin ich in Wilmersdorf und bin dann eben, wie du schon sagtest, der kleine Ausrutscher in meiner Vita, sozusagen für ein Jahr ungefähr nach Kreuzberg gezogen, während meines Studiums. Bin aber dann wieder reumütig zurückgekehrt in unseren Bezirk und habe dann wieder seitdem durchgängig in Charlottenburg gewohnt; und aktuell wohne ich, grob gesagt, nähe Kaiserdamm, was man auch so ein bisschen quasi meinen Bildern bisher anmerkt, da ich mich dann viel dann doch in dem näheren Einzugsgebiet aufhalte und dort eben fotografiere.
Oliver Springer: Das wäre auch so mein Tipp gewesen. Dein Account Name ist “@charlottograph”. Wie bist du darauf gekommen, gibt es da noch eine Geschichte oder hast du einfach gedacht: Charlottenburg und Fotografie, das ist es schon?
Helge Schliephake: Es ist quasi dann aus der Idee heraus entstanden, wie quasi der ganze Kanal entstanden ist. Ist eben so, dass ich quasi das Fotografieren erst seit … ja, vor anderthalb Jahren ungefähr für für mich entdeckt habe, also zumindest das, was manche vielleicht das richtige Fotografieren, in Anführungsstrichen, nennen würden. Also, sprich mit einer Spiegelreflexkamera und nicht mehr nur mit dem Handy, das habe ich schon länger auch getan, auch kam eher von der Video, Videographie sozusagen, also habe eher mit dem Handy und auch mit anderen, mit GoPro zum Beispiel, gefilmt.
Helge Schliephake: Und kam dann aber eben zur Fotografie und hab mich damit näher beschäftigt und hab dann natürlich zuletzt auch auf meinem privaten Kanal, den ich schon länger habe bei Instagram dann auch immer mal wieder Fotos gepostet, aber eben – es ist eben so ein typischer privater Kanal mit allen möglichen Themen oder beziehungsweise gar keinen Themen, um genau zu sein. Und zuletzt dann eben dann auch mal ein paar, in Anführungsstrichen, schöne Fotos da gepostet. Aber dann hat man natürlich nicht so die A-Resonanz und auch Reichweite und so weiter. Also nicht, dass es mir darauf nur ankommt. Aber es war halt einfach kein Thema, es gab keinen Fokus. Das fand ich irgendwie ein bisschen ernüchternd und auch langweilig, ehrlich gesagt. Und dann kam ich auf die Idee, als ich mal wieder kleine Fototour durch die Gegend unternommen habe, dass ich mich eben effektiv quasi in meinem Dunstkreis, nämlich in meinem Bezirk, hauptsächlich aufhalte und eben nicht ständig irgendwie mit der U-Bahn, dann quer durch die Stadt fahre, um einzelne, eben auch die sogenannten Hotspots, abzufotografieren, sondern eben, wie gesagt, versuche, natürlich auch hier die Highlights sozusagen, wie eben das Schloss oder den den Funkturm abzulichten, aber eben auch andere Ecken und eben spezielle, keine Ahnung, einfach mal die Altbauten oder andere Blickwinkel auf den Bezirk zu kriegen.
Helge Schliephake: Und das fand ich dann eben irgendwie spannend als Idee, sich wirklich nur darauf zu konzentrieren und eben dann das als Thema zu nehmen für einen Kanal, gar nicht so sehr unbedingt eben die Reichweite im Hintergrund, weil ich mir dachte, das ist schon sehr nischig, sozusagen, ein Bezirk in einer großen Stadt und das ist natürlich für Außenstehende nicht wirklich, also per se, das Thema, nur wäre nicht interessant, wenn man das nicht eben entsprechend füttert. Und dann dachte ich, wie gesagt, alle diese verschiedenen Perspektiven und Blickwinkel auf den Bezirk mal festzuhalten, finde ich halt sehr spannend, auf jeden Fall.
Oliver Springer: Also das auch schon als die Idee dahinter, weil die meisten Menschen ja doch irgendwie mehr fotografieren, wenn sie auf Reisen sind und nicht dann Fotos machen, wenn sie an den Orten sind, an denen sie sowieso jeden zweiten Tag vorbeilaufen.
Helge Schliephake: Ja, das stimmt genau. Also klar, Im Urlaub fotografiere ich natürlich auch. Da gibt es ja eben auch entsprechend viele Kanäle auf Instagram, die eben quasi einfach ihre Reisefotografie dann da darstellen, was ja auch sehr schön ist, was ja irgendwie genau wie du sagst, einfach abwechslungsreiche Motive bietet.
Helge Schliephake: Aber ich fand es eben gerade spannend, genau innerhalb sozusagen dieses Mikrokosmos gerade da die verschiedenen Facetten abzubilden .Und da ist, sind wir natürlich in Charlottenburg, sagen wir mal auf Charlottenburg-Wilmersdorf, da sind wir natürlich gesegnet, alleine mit dem Grunewald und aber auch dann eben solchen architektonischen Geschichten wie dem, dem ICC eben dem Schloss Charlottenburg natürlich und dann natürlich aber auch jede Menge, was quasi modern als Street-Fotografie bezeichnet wird, also einfach das Straßenleben, da haben wir auch jede Menge zu bieten und auch verschiedenste andere, diverseste Ecken sozusagen. Genau, das fand ich dann eben spannend, mich darauf zu konzentrieren, nichtsdestotrotz fotografiere ich natürlich für mich auch andere Sachen. Aber eben der Gedanke, sich wirklich zu fokussieren, gerade bei so einem Instagram-Kanal, fand ich dann irgendwie doch reizvoller und ja, find ich irgendwie spannend, genau.
Oliver Springer: Wenn man mit einem Fotoapparat rausgeht, dann hat man ja wahrscheinlich schon – oder ich kenne es von mir: Wenn ich überhaupt ein Foto mache irgendwie, dann bin ich im Fotomodus und da habe ich schon so einen anderen Blick. Hast du jetzt auch schon einen anderen Blick sozusagen entwickelt? Oder ist dir aufgefallen, dass du Dinge wahrnimmst vielleicht, die du vorher übersehen hast?
Helge Schliephake: Das auf jeden Fall. Also das kann ich bestätigen, das ist auch so ein gern wiederholtes Klischee unter Fotografen. Man guckt ja eben viele Videos auch bei YouTube und so weiter, um sich dem Thema anzunähern, weil es ja, wie gesagt, auch technisch recht anspruchsvoll teilweise ist. Und das ist eben so ein typisches Motiv, was immer wiederholt wird, dass man eben viel aufmerksamer durch die Welt geht, viel mehr Details beachtet.
Helge Schliephake: Und es fällt mir eben extrem schon auf, gerade in letzter Zeit, wenn ich eben durch den Grunewald latsche mit dem Hund oder eben auch so durch die Straßen … Natürlich jetzt mit diesem Kanal im Hintergrund natürlich noch mehr, weil man noch mehr, sozusagen, nach Ideen Ausschau hält. Aber es ist mir schon vorher aufgefallen und das finde ich eben auch ein, ist tatsächlich, auch wenn es ein Klischee ist, einen der großen Reize beim Fotografieren, dass man eben die Umwelt viel aufmerksamer wahrnimmt.
Oliver Springer: Wahrnehmung funktioniert einfach so … da … Die Wahrnehmung ist da, wo der Fokus ist, wenn man mal …
Helge Schliephake: Genau! Ein perfektes Bild in dem Fall, genau, ja.
Oliver Springer: Regelmäßig Fotos zu machen ist auf jeden Fall einen guten Grund, guter Grund auch mal rauszugehen, wenn man die meiste Zeit über im Homeoffice arbeitet. Und da haben wir, glaube ich, was gemeinsam.
Helge Schliephake: Das stimmt, ja also, das ist bei mir der Fall. Natürlich bedingt durch Familie bin ich auch schon öfter draußen, gehe auch mal laufen, aber natürlich ist man so dann doch eher noch animiert, ja, auch noch mal zusätzlich Zeit zu verbringen. Und das ist dann schon immer erstaunlich, was da zusammenkommt. Die Uhr misst ja alles mit heutzutage, was da an Schritten zusammenkommt, wenn man so eine kleine Tour, vermeintlich mal, startet, das ist schon mal ganz ordentlich, aber das ist natürlich auch klar der positive Effekt nebenbei noch, ja.
Oliver Springer: Und man lernt auch noch was dazu, wenn man nicht nur das Bild und irgendeinen Hashtag bringt, sondern noch ein, zwei Infos dazu geben will, weil man ja auch nicht immer alles im Kopf hat, dann macht man sich auch noch Gedanken.
Helge Schliephake: Das stimmt, genau. Das finde ich eben auch einen sehr spannenden Aspekt dabei. Das hatte ich eben auch gleich im Hinterkopf, als ich damit begonnen habe, dass ich eben dann möglichst auch ein paar Informationen noch teilen möchte, zu den jeweiligen Objekten. Natürlich nicht immer, weil man natürlich auch manchmal einfach Sachen fotografiert, die einfach nur schön aussehen in irgendeinem Zusammenhang, aber natürlich, ja, eben über den Theodor-Heuss-Platz habe mich informiert und nur ein paar Infos schon mal in einen Post reingeschrieben. Und da waren eben Sachen dabei, logischerweise, die ich auch nicht wusste, dass zum Beispiel Theodor Heuss persönlich damals diese ewige Flamme entzündet hat und dann erst später, Jahre später wurde der Platz nach ihm benannt. Ist natürlich dann irgendwie eine gewisse Logik dann dahinter auch, aber ist halt spannend, das alles noch mal zu lesen und immer viele andere Sachen auch, die ich vorher nicht so wusste mich zu informieren, eben der Teufelsberg auch.
Helge Schliephake: Klar, die Grundgeschichte kennt man, aber eben viele Details, und die liest man sich dann halt an und versucht, ich versuche es relativ komprimiert dann noch mal wiederzugeben und jetzt nicht ganz so sehr abzuschweifen, aber sind schon immer spannende Themen, auch zum Beispiel die Passerelle hier bei der Messe, diese Unterführung … Also dass die Passerelle heißt … Hätte ich ja auch im leben nicht gewusst! Und auch was da schon für Kinofilme gedreht worden sind, ist ja völlig verrückt! Also ich bin jetzt nicht so der wahnsinnige Cineast – daher, viele der Filme kann ich vom Namen her, aber schon erstaunlich.
Oliver Springer: Wenn man da erst mal anfängt zu gucken. Ja, es gibt so ein paar Orte, die werden immer wieder benutzt, wobei gerade dieses Beispiel zeigt: Im Kino sind Dinge oft schöner als in der Realität.
Helge Schliephake: Das ist wohl wahr. Und die Bearbeitung entsprechend so, dass man wirklich viel Mühe sich geben muss, um überhaupt die Orte zu erkennen.
Oliver Springer: Also, die Realität ist dystopischer als so mancher Science-Fiction, was gerade an diesen Ort angeht, leider, leider! Ich hoffe, dass daraus noch mal was gemacht wird, aber das ist dann ein Thema für was anderes.
Helge Schliephake: Das ist allerdings noch mal ein eigenes Thema, glaube ich für euch wert, weil … Da gibt es ja diverse Pläne und auch immer wieder dieses Faszinosum, dass die Touristen offenbar nicht in der Lage sind zu erkennen überhaupt, dass es die Unterführung gibt, weil … Wie oft sieht man da Leute an der nicht vorhandenen Ampel stehen und sich irgendwie wie irre dann über die Straße kämpfen zwischen Autos durch, also, da könnte man, glaube ich, eine ganze Folge mit füllen mit dem Thema.
Oliver Springer: Ja, wobei manche sich vielleicht einfach da nicht reintrauen, also solche Unterführungen sind nicht unbedingt generell so beliebt.
Helge Schliephake: Das stimmt wohl. Ja, das stimmt, wobei ich sehr erstaunt war, als ich dort neu zu fotografieren war, das schrieb ja auch jemand, ich glaube, das warst sogar du, wenn ich mich nicht irre, ob ich extra sauber gemacht hätte, also ich war erstaunt über die a) Sauberkeit und auch b): die nicht vorhandenen Gerüche. Also, das kenne ich auch noch von früher ganz anders, das war ja wirklich wie du schon sagst, sehr dystopisch und hat sich – ich weiß nicht genau, wie die Regelungen dort gerade sind – aber es scheint zu funktionieren, was auch immer sie getan haben …
Oliver Springer: Vielliecht jährliche Säuberung dann mal für … die sich für zwei Tage hält.
Helge Schliephake: Das kann natürlich sein, dass es Zufall und Glück war, ja.
Oliver Springer: Stichwort Zufall. Sind die Motive, die du fotografierst und auch teilst dann auf deinem Charlottograph-Account mehr Zufall oder hast du dir vorher auch schon mal überlegt: Heute gehe ich da hin, und ich habe neulich was gesehen, das will ich unbedingt ablichten …?
Helge Schliephake: Teils, teils. Also ich habe schon inzwischen, wie gesagt, wenn man aufmerksam jetzt mit dem mit der Idee auch im Hinterkopf durch den Bezirk sowieso wandert, fährt, wie auch immer, dann fallen einem natürlich Motive auf, die man sich dann merkt, die man dann auch versucht, sozusagen wirklich gezielt, in Anführungsstrichen, abzuarbeiten.
Helge Schliephake: Ganz oft aber gehe ich auch einfach so los, natürlich mit einem groben Ziel, aber lass mich dann inspirieren unterwegs. Und es ist leider dann auch oft so, dass genau die geplanten Motive dann nicht funktionieren aus irgendwelchen Gründen oder zumindest nicht so, wie gedacht sind, wie man sich das erhofft hat und dafür aber, so Zufallsentdeckungen dann am Ende viel besser funktioniert haben, ist aber natürlich auch immer im Auge des Betrachters.
Oliver Springer: Ja, ich habe gerade so überlegt: Was könnte sein? Der Funkturm ist heute nicht da, ist in der Reinigung oder was, was, was könnte der Anlass sein, dass es gar nicht funktioniert? Lichtverhältnisse oder …?
Helge Schliephake: Ja, Lichtverhältnisse zum einen, genau, dann eben beim, beim, beim Turm kann ja auch die Beleuchtung teilweise … dann ist die mal anders oder so und eben nicht so attraktiv wie vielleicht an einem anderen Tag, zum Beispiel. Oder genau! Licht generell kann ein Problem sein, aber aber teilweise auch technisch, dass ich dann die Ausrüstung, die ich mit habe, dass dann irgendwie auf einmal das Stativ anfängt rumzuzicken oder eben mit dem schweren Objektiv dann nicht so ganz hält. Oder, neulich stand ich auf ’ner Brücke in der Nähe der Autobahn. Und dann waren durch die Vibrationen der ganzen Lkws und so weiter, ob trotz Stativ war jede Aufnahme verwackelt, weil diese Mini-Wackler sich dann bei einer Langzeitbelichtung dann noch ausgewirkt haben. So, und damit hatte ich nicht gerechnet. Und das war nun genau das Motiv, was ich eigentlich geplant hatte zu fotografieren, so von Weitem oft auf den S-Bahnhof Westkreuz mit Langzeitbelichtung im Dunkeln. War ein schöner Plan, aber leider wurde er konterkariert von den ganzen Lkw. Muss ich mir mal überlegen, ob ich quasi abseits, wo noch keine Brücke ist, oder ob sie vielleicht an den Rändern nicht ganz so viel Vibration wiedergibt. Aber ja, das sind dann so die Tücken des Alltags.
Oliver Springer: Vielleicht an einem Sonntag mal. Da sind ja weniger unterwegs.
Helge Schliephake: Stimmt! Das stimmt, da hast du recht, dann sind eigentlich, da dürften nur Pkw fahren, das stimmt.
Oliver Springer: Die, die Bilder, die du, die du teilst, sind die eigentlich nur eine ganz kleine Auswahl von dem, was du fotografierst, oder bist du schon sehr wählerisch, auch bei der Motivwahl generell?
Helge Schliephake: Ich fotografiere schon sehr viel, auch sehr viel mehr, teilweise quasi natürlich ein Motiv sehr oft in verschiedenen Variationen und guck dann eben, welches am besten geworden ist. Aber auch, natürlich gerade im Grunewald, da gibt es ja nicht ein Motiv in der Regel, sondern da gibt es sehr viele. Oder selbst wenn es eins gibt, wie den Teufelssee, dann kann ich den aus verschiedensten Blickwinkeln fotografieren und nehme dann da aber auch immer in der Regel nur die beste Aufnahme, wobei zum Beispiel bei der Abhöranlage, da war ich nämlich zum ersten Mal tatsächlich, also zumindest auf dem Gelände für, für das man auch Eintritt bezahlt. Da habe ich schon sehr viele Fotos gemacht und habe, wie ich auch bei meinem ersten Post dazu schon vorgewarnt habe, noch einige im Köcher sozusagen, die ich nach und nach dann auch veröffentlichen werde.
Helge Schliephake: Aber ich fände es halt blöd, irgendwie quasi sechs Aufnahmen hintereinander vom selben Thema zu veröffentlichen und eben dadurch, dass ich mich ja eh schon quasi so beschränke auf den einen Bezirk, möchte ich auch nicht, was ja auch viele machen, einfach quasi sechs, sieben Bilder mit einem Post auf einmal, in Anführungsstrichen, verschwenden, sondern sie eben dann nach und nach veröffentlichen. Aber natürlich werden auch immer mal wieder, wenn ich jetzt nicht gerade das eine oder nicht gerade von allen Aufnahmen so super überzeugt bin, dann würde ich natürlich auch, was ich schon gemacht habe, eben ein, zwei, drei Aufnahmen gleichzeitig veröffentlichen. Deswegen ist so teils, teils, also ich bin schon sehr wählerisch, was dann eben das Posten angeht, aber ich mache schon auch sehr viel.
Oliver Springer: Sind alle Bilder mit der großen Kamera fotografiert oder sind ab und zu doch mal Handybilder dabei?
Helge Schliephake: Also, Handybilder gar nicht, also nur die, die Storys, die ich morgens immer mache mit dem Hund im Wald, die sind mit dem Handy. Aber alle Fotos, “Foto”-Fotos, die sind mit der der richtigen Kamera. Sonst mache ich eben noch mit der Drohne auch sowohl Fotos als auch Videos und ja mit der GoPro noch das ist ja eben so eine mobile Kamera, da dann eher auch Filme, aber da habe ich dann doch teilweise auch veröffentlicht bisher so Langzeitgeschichten, aber die tatsächlichen Fotos sind eigentlich 95 % Kamera, also in Anführungsstrichen richtige Kamera und zu 5 % Drohne.
Oliver Springer: Weil ich mich gefragt habe die Fotoausrüstung, die nimmt man ja nicht immer unbedingt mit.
Helge Schliephake: Nee genau, also im Normalfall oder wenn ich auch mal so durch den Wald stromere, länger mit dem Hund zum Beispiel, da habe ich nur die, nur die Kamera mit, den Fotoapparat und das ganze Equipment also wirklich mit Drohne, mit GoPro und verschiedenen Objektiven, das schleppe ich in der Regel mit, wenn ich eben quasi abends noch mal durch durch den Bezirk ziehe oder eben wirklich gezielt, so wie neulich: Sohnemann war bei einem Geburtstag, und in der Zeit bin ich halt durch den Grunewald tagsüber, und da hatte ich aber auch alles dabei. Das war aber dann eben auch so geplant, aber eben, dass ich quasi einfach mal so beim Spaziergang, den ganzen Kram mitschleppe, das passiert eben auch nicht.
Oliver Springer: Abgesehen vom lokalen Bezug, der natürlich immer dabei ist, gibt es noch irgendeine Art von rotem Faden oder irgendeine Idee oder …?
Helge Schliephake: Schwierig zu sagen. Also, ich lege mich eben nicht fest auf “nur Natur” oder “nur Architektur” oder eben nur diese sogenannte Street-Fotografie. Eigentlich versuche ich alle Bereiche, weil ich eben auch, wie du schon sagst, Hobbyfotograf bin, und gar keinem Bereich so richtig zugeordnet bin – und das auch gar nicht möchte. Also es kann natürlich sein, dass sich im Laufe der Zeit irgendwas entwickelt, das ich wirklich absolut ein Faible entwickle für ein Thema – sehe ich derzeit aber nicht.
Oliver Springer: Unabhängig davon, ob du bereits Fotos davon geteilt hast oder nicht, frage ich noch: Was gefällt dir an Charlottenburg besonders gut?
Helge Schliephake: Grundsätzlich die Vielfalt, würde ich sagen. Also dass es eben alles gibt, also von eben, wie gesagt, Natur und zwar sehr idyllische Natur, also nicht nur irgendwie nur ein kleiner Park oder so, und selbst der Schlosspark ist ja schon verrückt eigentlich, was es da gibt, das ist ja auch nicht einfach nur so ein Standard-Park, wie man ihn kennt, sondern da ist ja auch mit … von Blumenpracht, das sind auch Fluss dabei also die, die Vielseitigkeit von Natur bis hin zu teilweise wirklich typischer Betonarchitektur oder eben auch so ein Raumschiff wie das ICC, also so ’ne ganz spacigen Geschichten, dass da alles dabei ist. Dann haben wir auch noch eine Autobahn und eine S-Bahnlinie, die quer durchfährt, also da ist wirklich die Vielfalt, würde ich sagen, die Charlottenburg für mich ausmacht und natürlich auch dazu beiträgt, dass ich diesen Kanal überhaupt mache, weil … Sonst wäre es, glaube ich, ein bisschen eintönig.
Oliver Springer: Die Motive werden ja so bald nicht ausgehen, glaube ich.
Helge Schliephake: Das glaube ich allerdings auch, ja. Also natürlich werden sich auch einige immer wieder wiederholen. Natürlich einerseits, weil ich eben wie Beispiel jetzt Abhöranlage, dann bei einer Veranstaltung oder bei einem Rundgang sozusagen viele Aufnahmen mache, aber natürlich – es gibt genau diverseste Ecken, die ich noch bei Weitem noch lange, lange nicht abgeklappert habe.
Oliver Springer: Dann lass uns den Namen des Accounts noch mal deutlich sagen, vor allem mit der richtigen Schreibweise am Ende.
Helge Schliephake: Genau, der Charlottograph mit “ph”, so ist die Schreibweise, genau.
Oliver Springer: Einfach auf Instagram eingeben, das findet man schon, Außerdem ist es bei uns dann natürlich auch verlinkt.
Helge Schliephake: Sehr schön!
Oliver Springer: Danke fürs Dabeisein, wir folgen dir weiter auf Instagram.
Helge Schliephake: Das freut mich. Vielen Dank für die Einladung.