Autorin Astrid Müller lebt im Klausenerplatz-Kiez

Autorin Astrid Müller

In dieser Episode unseres Podcasts „Charlottenburg in Bewegung“ spricht Oliver Springer mit Astrid Müller, einer Autorin und Gesundheitswissenschaftlerin, die seit über 20 Jahren in Charlottenburg lebt.

Astrid Müller lebt im Klausenerplatz-Kiez, den sie für seine entschleunigte Atmosphäre und seine vielfältige Nahversorgung schätzt. Sie ist überzeugt, dass das Kiezleben einen positiven Einfluss auf ihre kreative Arbeit hat. Sie teilt auch ihre Gedanken zur Bedeutung von Nahversorgung und den Einfluss ihres Stadtteils auf ihre kreativen Tätigkeiten.

Im Interview erzählt Astrid Müller von ihren Reisen nach Südostasien, ihren Erfahrungen in einem buddhistischen Kloster, und wie sie schließlich aus ihren eigenen Erlebnissen heraus das Buch „Erleuchtung für Zweifler“ schrieb.

Ihr aktuelles Buch „Hormonchaos: Viele Symptome – eine Ursache“ befasst sich mit Hormonmangel, einem Thema, dem sie mehr Aufmerksamkeit verschaffen möchte. Die Autorin möchte mit ihrem Buch Betroffenen Mut machen und informieren.

Ihr neues Buchprojekt wurde durch das Leben vor ihrer Haustür inspiriert: Es ist ein Roman über eine Charlottenburgerin in den besten Jahren, die sich in einen 20 Jahre jüngeren Mann verliebt.

Hormonchaos – Viele Symptome eine Ursache von Autorin Astrid Müller

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Transkript zur Episode

Oliver Springer: Charlottenburg in Bewegung. Ich bin Oliver Springer, zu Gast ist heute Astrid Müller, sie ist Autorin und Gesundheitswissenschaftlerin und überzeugte Charlottenburgerin. Hallo!

Astrid Müller: Hallo Oliver, wie schön, dass ich in deinem Podcast sein kann.

Oliver Springer: Ich freue mich. Warum Charlottenburg das ideale Umfeld für deine Arbeit ist, darüber sprechen wir gleich. Lass uns erst mal darüber reden, worüber du schreibst.

Astrid Müller: Also ich schreibe am allerliebsten über Dinge, die ich selber erfahren habe, die für mich Grenzerfahrungen im Leben sind und ich lese auch sehr gerne über sowas. Irgendwann habe ich dann angefangen, selber darüber zu schreiben, nämlich nachdem ich eine sehr große Südostasienreise gemacht hab und zuvor so kleine Reiseberichte geschrieben hatte.

Astrid Müller: Also Geschichten geschrieben habe ich schon immer gerne, allerdings im kleineren Format, und nach einer relativ großen und außergewöhnlichen Südostasienreise ist es dann ein Buch geworden und ich habe festgestellt, dass es eigentlich gar nicht so schwer. Und dann habe ich „Erleuchtung für Zweifler“ geschrieben, das ist ein Reisebericht über eine spezielle buddhistische Meditation und eine Reise durch drei südostasiatische Länder. Das hat ganz gut geklappt, und dann bin ich dabeigeblieben und hab jetzt auch gerade meinen ersten Roman fertiggeschrieben, der aber noch auf Verlagssuche ist.

Oliver Springer: Da werden wir auch noch drüber sprechen. Sprechen wir jetzt erst mal über dein aktuelles Buch, da gibt es ja auch eine klare Verbindung zu deinem bisherigen beruflichen Werdegang.

Astrid Müller: Genau, ich bin ja Gesundheitswissenschaftlerin vom Beruf und auch Sozialpädagogin. Ich hab mich viel mit dem Thema chronische Erschöpfung beschäftigt, habe selber auch einige gesundheitliche Baustellen gehabt, schon sehr früh in meinem Leben und bin dann mehr oder weniger zufällig darauf gestoßen, dass ich schon viele Jahrzehnte einen Hormonmangel habe, der unentdeckt geblieben ist, und dann habe ich recherchiert und habe festgestellt, dass es ganz, ganz wenig Wissen zum Thema Hormongesundheit gibt in Deutschland und habe auch in meiner Umgebung viele Menschen ausgemacht, die an ähnlich rätselhaften Symptomen und Krankheiten leiden.

Astrid Müller: Und dann hatte ich die Idee, ich trage diese Geschichten mal zusammen und spüre einige Experten zum Thema Hormongesundheit auf und schreibe dazu ein Buch. Und das ist halt „Hormonchaos: Viele Symptome – eine Ursache“ geworden. Das sind quasi Erfahrungsberichte von Betroffenen, weil Hormonmangel ganz viele verschiedene Gesichter hat, also es ist nicht immer nur eindeutig jetzt eine Hitzewallung wegen Wechseljahre oder eine chronische Erschöpfung oder eine Schlafstörung. Es ist halt sehr, sehr individuell. Ich weise auch eine Möglichkeit aus dem Chaos auf, nämlich beispielsweise durch die bioidentische Hormontherapie, die in Deutschland auch noch nicht sehr bekannt ist.

Oliver Springer: Wer mit dem Schreiben anfängt, der fängt aber natürlich nicht unbedingt gleich mit einem ganzen Buch an, sondern eher mit Kurzgeschichten, und auch Du hast nicht gleich mit dem ganz großen Werk begonnen.

Astrid Müller: Nein, gar nicht, also vor ein paar Jahren hätte ich mir das auch noch gar nicht zugetraut; ich hatte gedacht so was muss man irgendwie üben und lernen. Ich hab als Kind schon immer gerne Geschichten geschrieben, hörte dann aber irgendwann mit dem Schreiben auf. Das war so ziemlich der Zeitpunkt im Deutschunterricht, wo es um Textanalysen und dergleichen ging. Das fand ich immer sehr grausam, und in dieses Korsett wollte ich immer nicht so recht reinpassen, und dann hatte ich keine Lust mehr zu schreiben, aber als ich dann begann, nach Südostasien zu reisen und so viel Interesse in meinem persönlichen Umfeld hatte, also sowohl an den Geschichten, die ich dort erlebt habe, als auch an den Fotos, da hab ich ja, okay, ich schreibe jetzt mal Reiseberichte, das war jetzt nicht besonders lang, aber auch eben nicht ganz kurz. Und damit fing das dann an bis zu dieser großen Südostasienreise, die sich in so einem Reisebericht auch nicht hätte abbilden lassen. Das war klar, das muss was Größeres werden; und das war dann mein erstes Buch, ein erzählendes Sachbuch sozusagen.

Oliver Springer: Schreiben ist ja eine Tätigkeit, die kann man grundsätzlich von überall ausüben. Ein Grund mehr natürlich, sich da niederzulassen, wo die Stadt besonders schön ist. Wie hast du deine heutige Heimat eigentlich entdeckt? Also … Sollten vielleicht auch mal sagen, wo du aktuell in Charlottenburg wohnst.

Astrid Müller: Also ich lebe aktuell im Klausenerplatz-Kiez, das ist quasi direkt zwischen, so ein Sandwich zwischen, Schloss und Sophie-Charlotten-Straße und den beiden Krachstraßen – nenne ich sie immer – Spandau Damm und Kaiserdamm. Und ich, ich habe den, den Kiez hier quasi entdeckt, nachdem ich viele Jahre in Berlin-Wedding gewohnt habe und an der Grenze zu Charlottenburg gearbeitet habe und da bin ich dann ab und an mal auf Mierendorff-Markt gelandet und hab gedacht: Ach, hier ist ja eigentlich auch ganz schön und bin dann erstmal an den Mieredorffplatz gezogen; und von da aus war’s ja nicht mehr weit über die Schlossbrücke zu gehen. Und dann sah ich den Klausenerplatz-Kiez mit all seinen Cafés Restaurants seiner Kunst-und Kulturszene.

Astrid Müller: Hier herrscht auch Schrittgeschwindigkeit, hier gibt’s Grünflächen in unmittelbarer Nähe, also es hat mir sofort auf Anhieb gefallen und dann hab ich tatsächlich über ein Jahr gesucht, bis ich hier eine Wohnung gefunden hab und seitdem bin ich hier auch geblieben. Ich find’s immer noch sehr schön hier.

Oliver Springer: Das heißt du bist sozusagen erst nach Charlottenburg gekommen und hast für dich das Beste erst ein bisschen später entdeckt, sozusagen.

Astrid Müller: Ja, also ich kannte eigentlich kaum was von Charlottenburg, ich war bis dahin meistens mit der U-Bahn unterwegs und bin dann, hab dann auch angefangen, bin Fahrrad gefahren, ja und hab Charlottenburg dann auch richtig entdeckt mit seinen Parks, den Grunewald, den Teufelssee, Jungfernheide-Park und den Lietzensee-Park, Schlosspark und so weiter. Das habe ich von da aus so richtig erkundet. Städtereisen, quasi.

Oliver Springer: Die Gegend um den Klausenerplatz, die hat ja besonders viel zu bieten, kann man schon so sagen, das Wohnumfeld überhaupt, die Orte, an denen man sich so regelmäßig aufhält, die haben ja durchaus großen Einfluss gerade bei kreativen Tätigkeiten.

Astrid Müller: Also, was ich am Klausenerplatz-Kiez so besonders mag, ist, der ist immer noch, obwohl hier auch sehr viel mehr Autos sind als noch vor zehn, 15 Jahren, der ist immer noch recht entschleunigt, hier herrscht ja Schrittgeschwindigkeit. Und mir kommt das immer noch so vor, als wäre das quasi eine große WG hier, weil ganz viele Menschen tatsächlich hier auch im Kiez geblieben sind, genauso wie ich. Ich bin ja 1999 hierher gezogen, also ich bin schon einige Jahre da, hatte mal eine kurze Stippvisite am Stadtrand für vier Jahre und bin dann zurückgekommen. Ja, es hat wirklich was von der WG, wo jeder seine eigene inneliegende Wohnung hat, ja, mit seinem persönlichen Personal Space. Es ist gemütlich und trotzdem hat es was sehr Nahbares, in der großen Stadt, in der Weite von Charlottenburg. Und Charlottenburg ist ja auch ein sehr großer Bezirk, ein schneller Bezirk, wie ich finde, auch in Teilen ein sehr lauter Bezirk, und ich finde: Das hält sich hier im Klausenerplatz-Kiez alles so schön die Waage, auch mit den Grünflächen drumherum. Das finde ich ganz wunderbar.

Oliver Springer: Ich glaube, das kann man insgesamt so für Charlottenburg sagen, dass es sich so die Waage hält. Also klar, es gibt Gegenden, wo es wirklich auch mal laut ist, aber es gibt so einige Gegenden, die dann auch ziemlich ruhig sind, wo nichts los ist oder wo es einfach beschaulich ist, also … und das so weit in der Stadt, dann ist ja keine Randlage, also da haben wir schon was Besonderes, auf jeden Fall.

Oliver Springer: Bei den vielen Dingen die, die man so im Wohnumfeld hat: Nahversorgung klingt immer so, ja so, so, so, so praktisch, aber es ist ja nicht nur eine Frage der Bequemlichkeit, gute Einkaufsmöglichkeiten zu haben. Das geht ja sozusagen weit über die Erfüllung der Grundbedürfnisse hinaus. Ich sage mal in puncto Nahversorgung gibt es bei dir in der Gegend auch ein Angebot aus fernen Ländern.

Astrid Müller: Oh ja, oh ja, das Stichwort Asialäden, ich bin ja sehr viel durch Südostasien gereist und habe, ehrlich gesagt, als ich hier wohnte, das immer für selbstverständlich genommen, dass es hier so viele verschiedene Geschäfte aus aller Herren Länder gibt, ja, und dann hab ich vier Jahre in Lübars gelebt, und da gab es gar keinen Asialaden und den einzigen, den ich fand, das war ein ganz kleiner in Tegel, und als ich zurückkam, an den Klausenerplatz-Kiez, dachte ich: Oh, es ist so wunderbar, ich, ich finde hier solche Geschäfte überall mit asiatischen Leuten drin, die hier auch leben und den Kiez auch, ja, mit bereichern und das hat mich so richtig wieder nach Hause kommen lassen, ja, also ich hab das immer sehr geschätzt, was hier so an Geschäften und Cafés und Restaurants um mich rum ist, aber ich glaube, was das wirklich für mich und meinen Alltag bedeutet … also kurze Distanzen zu überwinden, wo ich nicht weit fahren muss, wo ich nicht viel Zeit investieren muss, wo ich die Ladeninhaber auch kenne, ja, das sind meine Nachbarn und mit denen ich Schwätzchen halten kann und sagen kann: Oh, jetzt hab ich irgendwie einen Euro zu wenig mit, ich bring’s dir morgen vorbei und das ist ja fast wie, wie auf dem Dorf, das hab ich hier bei mir im Kiez, und das schätze ich sehr, das ist wunderbar.

Oliver Springer: Das gibt’s halt nicht überall.

Astrid Müller: Nee, ganz sicher nicht.

Oliver Springer: Gut, lass uns ruhig noch mal Stichwort Asien ansprechen. Du hast ja gesagt, du warst unterwegs. Vielleicht: Wie hat sich das überhaupt ergeben, Dich auf die Reise zu begeben?

Astrid Müller: Na, ich habe angefangen zu meditieren, hier in Berlin, ich war in einem buddhistischen Zentrum und hab für mich irgendwie entschieden: Das muss für mich was ganz Authentisches kriegen, dann dafür muss ich nach Buddha Country … und bin dann nach Thailand gegangen, dort in ein Kloster und hab ein Vipassana-Retreat gemacht, das heißt, ich hab zehn Tage am Stück, bei vollständigem Kommunikationsverbot elf Stunden am Tag meditiert. Das war ein Mega-Marathon, körperlich und natürlich auch psychisch. Ich sag immer: Nach den zehn Tagen war ich weiter als nach zwei Jahren Psychotherapie, da geht einiges los und danach bin ich dann weiter gereist, weil ich doch nun einmal da war und war nicht nur in Thailand, sondern auch noch in Laos und Kambodscha.

Astrid Müller: Ja, es sind einfach wunderbare, wunderbare Länder zum Reisen und ich hab da ganz, ganz fantastische Erfahrungen gemacht, auch Begegnungen gehabt mit den Einheimischen, und ja, es war einfach fantastisch und hab dann auch noch mal ganz anders auf die Asialäden hier bei mir im Kiez geguckt, ja, und auch so ein paar Brocken Thai gelernt und ja, es hat es kam einfach so etwas, so ein Puzzlestück kam dann zusammen, und als ich das Buch geschrieben habe, war für mich auch klar, es wird auch noch weiter gehen. Ich war dann in der Zwischenzeit auch noch mal in Indonesien, hab da auch noch mal im Kloster gesessen und so. Es sind einfach schöne Länder, um sie zu bereisen, für mich und auch zu lernen von diesen leuten, die in Entwicklungsländern leben, also ich zehre davon einfach sehr von diesen einfachen Verhältnissen und ich finde, gerade wenn wir hier in einer großen, schnellen Stadt leben, tut das immer gut, ein bisschen Tempo rauszunehmen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und das kann man dort besonders gut

Oliver Springer: Und im Vergleich erlebt man auch die Heimat ja noch mal ganz anders.

Astrid Müller: Unbedingt, unbedingt, also das ist die dieses … was … du stehst an der Bushaltestelle und denkst: „Verdammte Tat, der ist schon wieder zwei Minuten früher gefahren, der Bus“, ja … sowas kann einem ja eigentlich nur in Berlin passieren und das ist doch egal, wenn man in Asien ist, da ist man froh, wenn überhaupt ein Bus kommt, also je nachdem, wo man in Asien ist, natürlich.

Oliver Springer: Außer vielleicht in Japan, da haben sie’s doch mit der Pünktlichkeit.

Astrid Müller: Genau, aber das ist ja auch nicht Südostasien und es relativiert so viele Alltagsstress-Momente und Drucksituationen, in die man kommen kann, wenn man in diese Länder fährt und ich hab mir immer versucht, ein bisschen was mitzubringen und zu kultivieren, wenn ich zurückkam, ja, unter anderem auch beim Essen, natürlich, da sind wir wieder bei den Asialäden. Und hab dann auch asiatisch kochen gelernt zum Beispiel und tue das auch bis heute regelmäßig, weil es auch einfach super lecker ist, ja.

Oliver Springer: Wenn man als derselbe Mensch zurückkommen würde, als der mal losgegangen ist, gerade wenn man länger unterwegs war dann könnte man sich ja auch fragen, warum war man überhaupt unterwegs? Ich werf es nun mal so ein, okay.

Astrid Müller: Ich fand es schon immer toll unterwegs zu sein um über den Teller reinzugucken, weißt du, das find ich so ….

Oliver Springer: Ja, das meine ich ja also, das wird ja dann auch mit einem selbst was machen, man guckt ja nicht nur, sondern: Wenn man sich drauf einlässt, dann trägt das ja zur eigenen Entwicklung bei, dass meine ich.

Astrid Müller: Genau, das tut es, unbedingt, ja.

Oliver Springer: An wen, noch ganz kurz da zum Abschluss bei dem Buch würdest du sagen, für wen wäre das eine Empfehlung?

Astrid Müller: Ja, also es es ging mir schon, also es ging mir einerseits darum zu zeigen, dass man als Frau alleine mit dem Rucksack unterwegs sein kann in Südostasien, dass das, ja, dass das möglich ist, dass man da gar keine Angst haben muss, nicht von A nach B zu kommen. Es wird ja besonders interessant in den Regionen, wo kein Englisch mehr gesprochen wird, nicht wahr, muss man sich anders verständigen, und da entstehen einfach die dollsten Dinge, ja, weil eine gemeinsame Sprache nicht besteht.

Astrid Müller: Und mir ging es auch darum, ja, einfach davon zu erzählen, wie es war, in diesem Kloster zu sein. Ich hatte ja auch noch ein Affärchen mit einem Promi, den hatte ich sozusagen im Handgepäck, hab den auch am Ende der Reise wieder getroffen, und das war ganz anders, als ich mir das vorgestellt hab, und das war dann wiederum genauso wie mein Aufenthalt im Kloster, den hatte ich mir auch ganz anders vorgestellt, und das fand ich im Ganzen so eine wertvolle Erfahrung, das zu teilen und in Worte zu fassen. Und das habe ich halt in dem Buch gemacht. Und ich habe von von einigen Leuten ein Feedback gekriegt, dass die sich Meditation ganz anders vorgestellt hätten und dass sie Lust bekommen haben, das auch mal auszuprobieren, und darum ging es mir eigentlich, dass ich das möglichst so plastisch beschreiben kann, dass das, ja, dass das Bock macht, aufs Reisen, einfach mal selber ins Kloster zu gehen, das mal auszuprobieren, einen Schnabel halten, um mal ein paar Stunden auf dem Kissen sitzen, ja, und mal zu gucken: Wie geht das eigentlich, und sich andere Länder anzuschauen natürlich.

Oliver Springer: Weil du gerade auch so so ein anderes Zeitgefühl angesprochen hast. Es gibt ja aber auch immer wieder Faktoren, die man einfach nicht so beeinflussen kann. Dein aktuelles Buch „Hormonchaos“, das hätte ja eigentlich auch schon ein ganzes Ende früher erscheinen sollen, aber dann sind Dinge dazwischengekommen.

Astrid Müller: Also meine Oma würde sagen: „Gut Ding will Weile haben.“ ich hatte für das Buch … hatte ich einen Verlag, der ist aber, als die Pandemie begann, ganz kurzfristig abgesprungen. Also es stand schon alles, auch, dass ich in Leipzig lesen werde und das im Sachbuch-Forum vorstelle, das wurde alles abgeblasen.

Astrid Müller: Da war ich erst mal entsetzt, und im zweiten Moment dachte ich, es ist genau richtig, weil: Niemand hätte sich für das Thema Hormon Gesundheit interessiert, wo die ganze Welt in die Knie ging unter Corona und … Also ich hätte so ein Buch auch nicht gelesen in der Zeit … Und ja, dann habe ich halt am Ende der Pandemie mich erneut auf die Suche begeben nach einem Verlag, und deswegen ist es halt jetzt erschienen, in diesem Frühjahr. Und in der Zwischenzeit hat sich aber auch sehr viel entwickelt, also im im Bereich Hormon-Gesundheitsförderung, im Bereich von bioidentischer Hormontherapie, das ist eine natürliche Methode, wie man Hormonmangel behandeln kann. Da passiert quasi jedes Jahr was, und da ist auch in Corona-Zeiten was passiert.

Astrid Müller: Und ich habe für mich festgestellt, dass es eigentlich genau richtig war, nicht nur wegen der Pandemie, sondern dass es gut war, dass es jetzt später rausgekommen ist, weil es jetzt ein viel größeres Interesse findet und mehr Echo findet, als es noch vor ein paar Jahren gefunden hätte, weißt du?

Oliver Springer: Das nächste Buch, das du veröffentlichen wirst, ist dann kein Sachbuch, und wenn ich es im Vorgespräch richtig verstanden habe, hast du da die Inspiration direkt vor der Haustür in Charlottenburg gefunden.

Astrid Müller: Ja, natürlich, wie immer bei mir zu Hause in Charlottenburg. Ja und zwar war ja Pandemie und es waren verschiedene Lockdowns und so weiter und ich bin ja Hundebesitzerin und bin auf der Straße angesprochen worden von verschiedenen Menschen, ob ich meine Hunde verborge, weil es … Spazierengehen war ja ganz, ganz voll im Trend, nicht wahr, zu der Zeit.

Astrid Müller: Und was ich da beobachtet habe, ist, dass es in meiner Umgebung sehr viele Spaziergängerinnen gibt in meinem Alter, also Best-Agerinnen, die einen jüngeren Mann am Arm haben. Das war mir vorher noch nicht so aufgefallen. Und ich hab das erst für eine Momentaufnahme gehalten und hab dann ein bisschen genauer hingeguckt und hab gedacht: „Mensch, da könnte man eigentlich auch mal ein Buch drüber schreiben“, aber mir fiel natürlich kein Sachbuch drüber ein, und da dachte ich: Ja, okay, ich schreib jetzt einen Roman! Und hab jetzt quasi einen Berlin-Roman geschrieben, in der eine Charlottenburgerin, eine Best-Agerin, sich in einen 20 Jahre jüngeren Mann verliebt, die haben auch beide Hunde, und es spielt in Charlottenburg, überwiegend – also Thailand ist auch ein bisschen drin – und ein bisschen Norddeutschland, aber es ist eigentlich ein Charlottenburg-Roman, und für den suche ich jetzt gerade einen Verlag.

Oliver Springer: Bin ich gespannt. Wer, achso ja! Du schreibst nicht nur selbst, sondern du unterstützt ja auch noch andere auf ihrem Weg.

Astrid Müller: Ganz genau. Ja, ich, ich – also, es es klingt irgendwie von der Anzahl her so, so ein bisschen mickrig wahrscheinlich, ne, dass ich – jetzt habe ich gerade von meinem dritten Buch erzählt – aber es braucht auch ziemlich lange Zeit, ein Buch zu schreiben. An meinem ersten habe ich zum Beispiel fünf Jahre geschrieben, neben allem anderen, was da so passiert ist.

Astrid Müller: Ich hab in der Zeit natürlich auch, ja, Fertigkeiten entwickelt, wie man zum Beispiel ein Exposé schreibt, das ist so ein Verkaufsinstrument, was du brauchst als Autor. Damit trittst du an Agenturen heran oder halt auch an Verlage, das ist wie eine Inhaltsangabe zu deinem Buch, dann machst du so eine kleine Marktanalyse und ein Inhaltsverzeichnis, und dann hängst du noch einen Probetext dran und das soll dann sozusagen überzeugen.

Astrid Müller: Was das auch macht, solche Texte zu entwickeln, ist: Es überzeugt dich selber auch von deiner eigenen Arbeit und du siehst: „Oh Mann, wo muss ich noch was überarbeiten? Das ist noch nicht scharf, das muss ich irgendwie noch ein bisschen polieren, da muss ich noch ein bisschen nacharbeiten …“ Und das gebe ich mittlerweile halt auch weiter, also ich mach Schreib-Coaching. Ich unterstütze Leute, die ein Interesse daran haben, autobiografisch zu schreiben beispielsweise oder die einen Fotoband entwickeln wollen über die Firma, in der sie arbeiten, oder über ein bestimmtes Fotoprojekt oder so, und wollen dazu Text haben und wissen nicht, wie sie den formulieren sollen.

Astrid Müller: Da kitzle ich so Geschichten raus und unterstütze dabei. Und das habe ich vorwiegend bei Sachbuch gemacht, aber jetzt, wo ich meinen ersten Roman fertig habe, traue ich mir inzwischen auch Roman zu …

Oliver Springer: Dann lass uns noch deine Webadresse sagen für diejenigen, die, ja, entweder Fragen zu deinen Büchern haben oder Feedback geben wollen oder zum Beispiel für ihr eigenes Buchprojekt Unterstützung suchen, und da sind ja dann auch die Social-Media-Profile mit verlinkt auf der Website.

Astrid Müller: Genau, das ist WWW, Punkt, Astrid Müller -mit ue- Punkt. D, E. – ganz kurz.

Oliver Springer: Und es wird auch natürlich verlinkt bei uns auf der Website …

Astrid Müller: Genau, und ich lese in Berlin, das wollte ich noch kurz sagen. Ich bin gerade auf Lesetour in Berlin in diesem Herbst, das könnten wir vielleicht auch noch erwähnen, ich lese in verschiedenen Bezirken aus „Hormonchaos“.

Oliver Springer: Und die Termine sind dann …

Astrid Müller: Die sind auch auf der Website, genau.

Oliver Springer: Dann viel Spaß dabei und danke fürs Mitmachen

Astrid Müller: Ja, ich danke Dir.

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